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Bg. 10.17

Text

kathaṁ vidyām ahaṁ yogiṁs
tvāṁ sadā paricintayan
keṣu keṣu ca bhāveṣu
cintyo ’si bhagavan mayā

Synonyms

katham — wie; vidyām aham — soll ich kennen; yogin — o höchster Mystiker; tvām — Dich; sadā — immer; paricintayan — denkend an; keṣu — an welche; keṣu — an welche; ca — auch; bhāveṣu — Erscheinungsformen; cintyaḥ asi — man soll sich an Dich erinnern; bhagavan — o Höchster; mayā — von mir.

Translation

O Kṛṣṇa, o höchster Mystiker, wie soll ich ständig an Dich denken, und wie soll ich Dich verstehen? An welche Deiner mannigfaltigen Formen soll man sich erinnern, o Höchste Persönlichkeit Gottes?

Purport

ERLÄUTERUNG: Wie im vorangegangenen Kapitel erklärt wird, ist der Herr, die Höchste Persönlichkeit Gottes, von Seiner yoga-māyā verhüllt. Nur ergebene Seelen und Gottgeweihte können Ihn sehen. Arjuna ist jetzt davon überzeugt, daß sein Freund, Kṛṣṇa, der Höchste Herr ist, aber er möchte erfahren, was der allgemeine Vorgang ist, durch den der alldurchdringende Herr von gewöhnlichen Menschen verstanden werden kann. Gewöhnliche Menschen, einschließlich der Dämonen und Atheisten, können Kṛṣṇa nicht verstehen, denn Er wird von Seiner yoga-māyā-Energie bewacht. Arjuna stellt diese Fragen zu ihrem Nutzen. Der fortgeschrittene Gottgeweihte denkt nicht nur an seine eigene Erkenntnis, sondern an die Erkenntnis der gesamten Menschheit. Weil Arjuna ein Vaiṣṇava, ein Gottgeweihter, ist, ermöglicht er es in seiner Barmherzigkeit auch den gewöhnlichen Menschen, das alldurchdringende Wesen des Höchsten Herrn zu verstehen. Er spricht Śrī Kṛṣṇa hier insbesondere als yogin an, weil Śrī Kṛṣṇa der Herr der yoga-māyā-Energie ist, durch die Er für den gewöhnlichen Menschen entweder verhüllt oder unverhüllt ist. Der gewöhnliche Mensch, der keine Liebe zu Kṛṣṇa hat, kann nicht ständig an Kṛṣṇa denken; folglich muß er an materielle Dinge denken. Arjuna berücksichtigt die Denkweise der materialistischen Menschen dieser Welt. Die Worte keṣu keṣu ca bhāveṣu beziehen sich auf die materielle Natur (das Wort bhāva bedeutet „materielle Dinge“). Weil Materialisten Kṛṣṇa nicht in spiritueller Hinsicht verstehen können, wird ihnen geraten, den Verstand auf materielle Dinge zu richten und zu versuchen, Kṛṣṇa in materiellen Repräsentationen wahrzunehmen.