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Bg. 9.12

Text

moghāśā mogha-karmāṇo
mogha-jñānā vicetasaḥ
rākṣasīm āsurīṁ caiva
prakṛtiṁ mohinīṁ śritāḥ

Synonyms

mogha-āśāḥ — in ihren Hoffnungen enttäuscht; mogha-karmāṇaḥ — in fruchtbringenden Handlungen gescheitert; mogha-jñānāḥ — im Wissen getäuscht; vicetasaḥ — verwirrt; rākṣasīm — dämonisch; āsurīm — atheistisch; ca — und; eva — gewiß; prakṛtim — Natur; mohinīm — verwirrend; śritāḥ — Zuflucht nehmend bei.

Translation

Diejenigen, die solcher Täuschung unterliegen, fühlen sich zu dämonischen und atheistischen Auffassungen hingezogen. In diesem verblendeten Zustand werden all ihre Hoffnungen auf Befreiung, all ihre fruchtbringenden Handlungen und all ihre Bemühungen um Wissen zunichte gemacht.

Purport

ERLÄUTERUNG: Es gibt viele Gottgeweihte, die sich selbst für Kṛṣṇa- bewußt halten und glauben, in Hingabe zu dienen, die aber in ihrem Herzen die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, nicht als die Absolute Wahrheit anerkennen. Sie werden die Frucht des hingebungsvollen Dienstes, die Rückkehr zu Gott, niemals kosten. In ähnlicher Weise werden auch diejenigen, die fruchtbringenden, frommen Tätigkeiten nachgehen und letztlich hoffen, von der materiellen Verstrickung befreit zu werden, niemals erfolgreich sein, weil sie die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, mißachten. Mit anderen Worten, Menschen, die Kṛṣṇa verspotten, müssen als dämonisch oder atheistisch angesehen werden. Wie im Siebten Kapitel der Bhagavad-gītā beschrieben wird, ergeben sich solche dämonischen Schurken Kṛṣṇa niemals. Ihre gedanklichen Spekulationen, mit deren Hilfe sie die Absolute Wahrheit erreichen wollen, führen sie vielmehr zu der falschen Schlußfolgerung, das gewöhnliche Lebewesen und Kṛṣṇa seien ein und dasselbe. Mit dieser falschen Überzeugung glauben sie, der menschliche Körper sei jetzt einfach von der materiellen Natur bedeckt, und sobald man von diesem materiellen Körper befreit sei, gäbe es keinen Unterschied mehr zwischen Gott und einem selbst. Dieser Versuch, mit Kṛṣṇa eins zu werden, wird scheitern, da er auf Verblendung beruht. Eine solche atheistische und dämonische Kultivierung spirituellen Wissens ist stets vergebens. Das ist die Aussage dieses Verses. Der Versuch solcher Menschen, mit Hilfe der vedischen Schriften wie des Vedānta-sūtra und der Upaniṣaden Wissen zu kultivieren, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Es ist daher ein schweres Vergehen, Kṛṣṇa, die Höchste Persönlichkeit Gottes, für einen gewöhnlichen Menschen zu halten. Diejenigen, die so denken, sind zweifellos verblendet, denn sie können die ewige Gestalt Kṛṣṇas nicht verstehen. In der Bṛhad-viṣṇu-smṛti heißt es unmißverständlich:

yo vetti bhautikaṁ dehaṁ
kṛṣṇasya paramātmanaḥ
sa sarvasmād bahiṣ-kāryaḥ
śrauta-smārta-vidhānataḥ
mukhaṁ tasyāvalokyāpi
sa-celaṁ snānam ācaret

„Jemand, der den Körper Kṛṣṇas als materiell betrachtet, sollte von allen Ritualen und Handlungen der śruti und smṛti ausgeschlossen werden, und wenn man zufällig sein Gesicht sieht, sollte man sofort ein Bad im Ganges nehmen, um sich vor einer Ansteckung zu bewahren.“ Die Menschen verhöhnen Kṛṣṇa, weil sie die Höchste Persönlichkeit Gottes beneiden. Sie erwartet mit Sicherheit das Schicksal, immer wieder in den atheistischen und dämonischen Lebensformen geboren zu werden. Fortwährend wird ihr wahres Wissen unter dem Schleier der Täuschung verborgen bleiben, und allmählich werden sie in den finstersten Bereich der Schöpfung hinabsinken.