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TEXT 7

TEXT 7

Devanagari

Devanagari

कार्पण्यदोषोपहतस्वभावः
पृच्छामि त्वां धर्मसम्मूढचेताः ।
यच्छ्रेयः स्यान्निश्‍चितं ब्रूहि तन्मे
शिष्यस्तेऽहं शाधि मां त्वां प्रपन्नम् ॥ ७ ॥

Text

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kārpaṇya-doṣopahata-svabhāvaḥ
pṛcchāmi tvāṁ dharma-sammūḍha-cetāḥ
yac chreyaḥ syān niścitaṁ brūhi tan me
śiṣyas te ’haṁ śādhi māṁ tvāṁ prapannam
kārpaṇya-doṣopahata-svabhāvaḥ
pṛcchāmi tvāṁ dharma-sammūḍha-cetāḥ
yac chreyaḥ syān niścitaṁ brūhi tan me
śiṣyas te ’haṁ śādhi māṁ tvāṁ prapannam

Synonyms

Synonyms

kārpaṇya — of miserliness; doṣa — by the weakness; upahata — being afflicted; svabhāvaḥ — characteristics; pṛcchāmi — I am asking; tvām — unto You; dharma — religion; sammūḍha — bewildered; cetāḥ — in heart; yat — what; śreyaḥ — all-good; syāt — may be; niścitam — confidently; brūhi — tell; tat — that; me — unto me; śiṣyaḥ — disciple; te — Your; aham — I am; śādhi — just instruct; mām — me; tvām — unto You; prapannam — surrendered.

kārpaṇya — des Geizes; doṣa — durch Schwäche; upahata — beeinflußt; sva-bhāvaḥ — Kennzeichen; pṛcchāmi — ich frage; tvām — Dich; dharma — Religion; sammūḍha — verwirrt; cetāḥ — im Herzen; yat — was; śreyaḥ — in jeder Beziehung gut; syāt — möge sein; niścitam — im Vertrauen; brūhi — sage; tat — das; me — mir; śiṣyaḥ — Schüler; te — Dein; aham — ich bin; śādhi — unterweise; mām — mich; tvām — Dir; prapannam — ergeben.

Translation

Translation

Now I am confused about my duty and have lost all composure because of miserly weakness. In this condition I am asking You to tell me for certain what is best for me. Now I am Your disciple, and a soul surrendered unto You. Please instruct me.

Nun bin ich verwirrt und weiß nicht mehr, was meine Pflicht ist, und ich habe aus geiziger Schwäche meine Fassung verloren. In diesem Zustand bitte ich Dich, mir klar zu sagen, was das Beste für mich ist. Jetzt bin ich Dein Schüler und eine Dir ergebene Seele. Bitte unterweise mich.

Purport

Purport

By nature’s own way the complete system of material activities is a source of perplexity for everyone. In every step there is perplexity, and therefore it behooves one to approach a bona fide spiritual master who can give one proper guidance for executing the purpose of life. All Vedic literatures advise us to approach a bona fide spiritual master to get free from the perplexities of life, which happen without our desire. They are like a forest fire that somehow blazes without being set by anyone. Similarly, the world situation is such that perplexities of life automatically appear, without our wanting such confusion. No one wants fire, and yet it takes place, and we become perplexed. The Vedic wisdom therefore advises that in order to solve the perplexities of life and to understand the science of the solution, one must approach a spiritual master who is in the disciplic succession. A person with a bona fide spiritual master is supposed to know everything. One should not, therefore, remain in material perplexities but should approach a spiritual master. This is the purport of this verse.

ERLÄUTERUNG: Es liegt in der Natur dieser Welt, daß das ganze System materieller Tätigkeiten für jeden eine Quelle der Verwirrung darstellt. Auf Schritt und Tritt gibt es Verwirrung, und deswegen ist es erforderlich, sich an einen echten spirituellen Meister zu wenden, der einem die richtige Führung geben kann, so daß man in der Lage ist, den Sinn des Lebens zu erfüllen. Alle vedischen Schriften geben uns den Rat, einen spirituellen Meister aufzusuchen, um von den Verwirrungen des Lebens frei zu werden, die auftreten, ohne daß wir es uns wünschen. Sie gleichen einem Waldbrand, der wütet, ohne von jemandem entfacht worden zu sein. Die Lage dieser Welt ist so beschaffen, daß Verwirrungen im Leben von selbst entstehen, obwohl wir sie uns nicht wünschen. Niemand will, daß es brennt, aber dennoch geschieht es, und wir sind verwirrt. Damit man diese Verwirrungen des Lebens lösen und die Wissenschaft dieser Lösung verstehen kann, rät uns die vedische Weisheit, einen spirituellen Meister aufzusuchen, der sich in der Schülernachfolge befindet. Von einem Menschen mit einem echten spirituellen Meister erwartet man, daß er alles weiß. Man sollte deshalb nicht in materiellen Verwirrungen verstrickt bleiben, sondern sich an einen spirituellen Meister wenden. Das ist die Bedeutung dieses Verses.

Who is the man in material perplexities? It is he who does not understand the problems of life. In the Bṛhad-āraṇyaka Upaniṣad (3.8.10) the perplexed man is described as follows: yo vā etad akṣaraṁ gārgy aviditvāsmāḻ lokāt praiti sa kṛpaṇaḥ. “He is a miserly man who does not solve the problems of life as a human and who thus quits this world like the cats and dogs, without understanding the science of self-realization.” This human form of life is a most valuable asset for the living entity, who can utilize it for solving the problems of life; therefore, one who does not utilize this opportunity properly is a miser. On the other hand, there is the brāhmaṇa, or he who is intelligent enough to utilize this body to solve all the problems of life. Ya etad akṣaraṁ gārgi viditvāsmāl lokāt praiti sa brāhmaṇaḥ.

Wer ist den materiellen Verwirrungen ausgesetzt? Es ist derjenige, der die Probleme des Lebens nicht versteht. In der Bṛhad-āraṇyaka Upaniṣad (3.8.10) wird der verwirrte Mensch wie folgt beschrieben: yo vā etad akṣaraṁ gārgy aviditvāsmāl lokāt praiti sa kṛpaṇaḥ. „Wer in der menschlichen Form die Probleme des Lebens nicht löst, ist ein Geizhals, und daher verläßt er diese Welt wie die Katzen und Hunde, ohne die Wissenschaft der Selbstverwirklichung zu verstehen.“

Die menschliche Lebensform ist ein überaus kostbares Gut für das Lebewesen, denn es kann sie zur Lösung der Probleme des Lebens nutzen; wer daher diese Gelegenheit nicht richtig nutzt, ist ein Geizhals. Andererseits gibt es den brāhmaṇa, das heißt den Menschen, der intelligent genug ist, den Körper zur Lösung aller Probleme des Lebens zu nutzen. Ya etad akṣaraṁ gārgi viditvāsmāl lokāt praiti sa brāhmaṇaḥ.

The kṛpaṇas, or miserly persons, waste their time in being overly affectionate for family, society, country, etc., in the material conception of life. One is often attached to family life, namely to wife, children and other members, on the basis of “skin disease.” The kṛpaṇa thinks that he is able to protect his family members from death; or the kṛpaṇa thinks that his family or society can save him from the verge of death. Such family attachment can be found even in the lower animals, who take care of children also. Being intelligent, Arjuna could understand that his affection for family members and his wish to protect them from death were the causes of his perplexities. Although he could understand that his duty to fight was awaiting him, still, on account of miserly weakness, he could not discharge the duties. He is therefore asking Lord Kṛṣṇa, the supreme spiritual master, to make a definite solution. He offers himself to Kṛṣṇa as a disciple. He wants to stop friendly talks. Talks between the master and the disciple are serious, and now Arjuna wants to talk very seriously before the recognized spiritual master. Kṛṣṇa is therefore the original spiritual master of the science of Bhagavad-gītā, and Arjuna is the first disciple for understanding the Gītā. How Arjuna understands the Bhagavad-gītā is stated in the Gītā itself. And yet foolish mundane scholars explain that one need not submit to Kṛṣṇa as a person, but to “the unborn within Kṛṣṇa.” There is no difference between Kṛṣṇa’s within and without. And one who has no sense of this understanding is the greatest fool in trying to understand Bhagavad-gītā.

Die kṛpaṇas oder Geizhälse verschwenden ihre Zeit mit übermäßiger Zuneigung zu Familie, Gesellschaft, Land usw. in der materiellen Lebensauffassung. Der Mensch ist oft ans Familienleben, an die Frau, die Kinder und die anderen Angehörigen angehaftet, und dies aufgrund von „Hautkrankheit“. Der kṛpaṇa glaubt, er könne seine Familienangehörigen vor dem Tode schützen, oder er denkt, seine Familie oder Gesellschaft könne ihn vor dem Rachen des Todes retten. Solche Familienanhaftung kann man selbst bei niederen Tieren finden, die sich ebenfalls um ihre Jungen sorgen. Da Arjuna intelligent war, konnte er erkennen, daß die Zuneigung zu seinen Familienangehörigen und sein Wunsch, sie vor dem Tode zu schützen, die Ursachen seiner Verwirrung waren. Obwohl er verstand, daß es seine Pflicht war zu kämpfen, konnte er aufgrund geiziger Schwäche seine Pflichten nicht erfüllen. Er bittet daher Śrī Kṛṣṇa, den höchsten spirituellen Meister, eine endgültige Lösung zu finden. Er bietet sich Kṛṣṇa als Schüler an, und er möchte alle freundschaftlichen Gespräche beenden. Gespräche zwischen dem Meister und dem Schüler sind ernst, und nun will sich Arjuna mit seinem anerkannten spirituellen Meister mit Ernsthaftigkeit unterhalten. Kṛṣṇa ist daher der ursprüngliche spirituelle Meister in der Wissenschaft der Bhagavad-gītā, und Arjuna ist der erste Schüler, der die Gītā versteht. Wie Arjuna die Bhagavad-gītā versteht, wird in der Gītā selbst gesagt. Und dennoch erklären törichte weltliche Gelehrte, es sei nicht notwendig, sich Kṛṣṇa als Person zu ergeben, sondern vielmehr dem „Ungeborenen in Kṛṣṇa“. Es besteht kein Unterschied zwischen Kṛṣṇas Innerem und Kṛṣṇas Äußerem. Jemand, der unfähig ist, dies zu verstehen, erweist sich bei dem Versuch, die Bhagavad-gītā zu verstehen, als der größte Narr.