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Erster Vers

Text One

Text

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vāco vegaṁ manasaḥ krodha-vegaṁ
jihvā-vegam udaropastha-vegam
etān vegān yo viṣaheta dhīraḥ
sarvām apīmāṁ pṛthivīṁ sa śiṣyāt
vāco vegaṁ manasaḥ krodha-vegaṁ
jihvā-vegam udaropastha-vegam
etān vegān yo viṣaheta dhīraḥ
sarvām apīmāṁ pṛthivīṁ sa śiṣyāt

Synonyms

Synonyms

vācaḥ — der Sprache; vegam — Drang; manasaḥ — des Geistes; krodha — des Zornes; vegam — Drang; jihvā — der Zunge; vegam — Drang; udara-upastha — des Magens und der Geschlechtsteile; vegam — Drang; etān — diese; vegān — Dränge; yaḥ — wer immer; viṣaheta — beherrschen kann; dhīraḥ — klar denkend; sarvām — überall; api — gewiß; imām — diese; pṛthivīm — Welt; saḥ — diese Persönlichkeit; śiṣyāt — kann Schüler annehmen.

vācaḥ — of speech; vegam — urge; manasaḥ — of the mind; krodha — of anger; vegam — urge; jihvā — of the tongue; vegam — urge; udara-upastha — of the belly and genitals; vegam — urge; etān — these; vegān — urges; yaḥ — whoever; viṣaheta — can tolerate; dhīraḥ — sober; sarvām — all; api — certainly; imām — this; pṛthivīm — world; saḥ — that personality; śiṣyāt — can make disciples.

Translation

Translation

Wer einen klaren Verstand besitzt und den Drang der Sprache, die Forderungen des Geistes, die Angriffe des Zornes und den Drang der Zunge, des Magens und der Geschlechtsteile zu beherrschen vermag, ist geeignet, auf der ganzen Welt Schüler anzunehmen.

A sober person who can tolerate the urge to speak, the mind’s demands, the actions of anger and the urges of the tongue, belly and genitals is qualified to make disciples all over the world.

Purport

Purport

ERLÄUTERUNG: Im Śrīmad-Bhāgavatam (6.1.9–10) stellt Parīkṣit Mahārāja dem Śukadeva Gosvāmī eine Reihe intelligenter Fragen. Eine dieser Fragen lautet: „Warum tun Menschen Buße, wenn sie ihre Sinne nicht beherrschen können?“ Ein Dieb mag beispielsweise sehr wohl wissen, daß man ihn für seinen Diebstahl früher oder später verhaften wird, und er mag vielleicht sogar sehen, wie die Polizei einen anderen Dieb abführt, aber trotzdem stiehlt er weiter. Erfahrungen sammelt man durch Hören und Sehen. Ein weniger intelligenter Mensch sammelt Erfahrungen durch Sehen, und jemand, der intelligenter ist, sammelt Erfahrungen durch Hören. Wenn ein intelligenter Mensch aus den Gesetzbüchern, śāstras oder Schriften hört, daß Stehlen nicht gut ist, und hört, daß ein Dieb bestraft wird, wenn man ihn festnimmt, begeht er keinen Diebstahl. Ein weniger intelligenter Mensch muß zunächst einmal wegen Diebstahls verhaftet und bestraft werden, um zu lernen, mit dem Stehlen aufzuhören. Ein Halunke oder Narr aber mag sowohl die Erfahrung des Hörens als auch die des Sehens haben, und er mag sogar bestraft werden; trotzdem stiehlt er weiter. Selbst wenn ein solcher Mensch für seine Handlungen büßt und von der Regierung bestraft wird, wird er sogleich nach der Entlassung aus dem Gefängnis erneut einen Diebstahl begehen. Wenn die Bestrafung im Gefängnis als Buße gilt, welchen Nutzen hat dann solche Buße? Parīkṣit Mahārāja fragte also:

In Śrīmad-Bhāgavatam (6.1.9–10) Parīkṣit Mahārāja placed a number of intelligent questions before Śukadeva Gosvāmī. One of these questions was: “Why do people undergo atonement if they cannot control their senses?” For instance, a thief may know perfectly well that he may be arrested for his stealing, and he may actually even see a thief arrested by the police, yet he continues to steal. Experience is gathered by hearing and seeing. One who is less intelligent gathers experience by seeing, and one who is more intelligent gathers experience by hearing. When an intelligent person hears from the lawbooks and śāstras, or scriptures, that stealing is not good and hears that a thief is punished when arrested, he refrains from theft. A less intelligent person may first have to be arrested and punished for stealing to learn to stop stealing. However, a rascal, a foolish man, may have the experience of both hearing and seeing and may even be punished, but still he continues to steal. Even if such a person atones and is punished by the government, he will again commit theft as soon as he comes out of jail. If punishment in jail is considered atonement, what is the benefit of such atonement? Thus Parīkṣit Mahārāja inquired:

dṛṣṭa-śrutābhyāṁ yat pāpaṁ
jānann apy ātmano ’hitam
karoti bhūyo vivaśaḥ
prāyaścittam atho katham


kvacin nivartate ’bhadrāt
kvacic carati tat punaḥ
prāyaścittam atho ’pārthaṁ
manye kuñjara-śaucavat
dṛṣṭa-śrutābhyāṁ yat pāpaṁ
jānann apy ātmano ’hitam
karoti bhūyo vivaśaḥ
prāyaścittam atho katham


kvacin nivartate ’bhadrāt
kvacic carati tat punaḥ
prāyaścittam atho ’pārthaṁ
manye kuñjara-śaucavat

Er verglich die Buße mit dem Bad eines Elefanten. Der Elefant mag im Fluß ein gründliches Bad nehmen, doch sobald er ans Ufer kommt, sprüht er sich wieder mit Staub ein. Welchen Wert hat also sein Bad? Ähnlich verhält es sich mit vielen Menschen, die sich darin üben, ein spirituelles Leben zu führen. Sie chanten den Hare Kṛṣṇa mahā-mantra und tun zur gleichen Zeit viele verbotene Dinge in dem Glauben, ihr Chanten werde ihre Vergehen aufheben. Von den zehn Vergehen, die man beim Chanten der heiligen Namen des Herrn begehen kann, nennt man dieses Vergehen nāmno balād yasya hi pāpa-buddhiḥ oder das Begehen sündhafter Handlungen im Vertrauen auf die Kraft des Chantens des Hare Kṛṣṇa mahā-mantra. Auch gibt es manche Christen, die zur Kirche gehen, um ihre Sünden zu beichten in dem Glauben, das Beichten ihrer Sünden vor einem Priester und das Ausüben bestimmter Bußen werde sie von den Auswirkungen ihrer wöchentlichen Sünden befreien. Sobald der Samstag vorüber ist und der Sonntag kommt, beginnen sie erneut mit ihren sündhaften Handlungen in der Erwartung, ihnen werde am nächsten Samstag vergeben. Diese Art der prāyaścitta oder Buße wird von Parīkṣit Mahārāja, dem intelligentesten König seiner Zeit, verurteilt. Śukadeva Gosvāmī, gleichermaßen intelligent, wie es dem spirituellen Meister Mahārāja Parīkṣits angemessen ist, antwortete dem König und bestätigte, daß seine Feststellung hinsichtlich der Buße richtig sei. Man kann eine sündhafte Handlung nicht durch eine fromme Handlung aufheben. Wirkliche prāyaścitta oder Buße ist daher das Erwecken unseres schlummernden Kṛṣṇa-Bewußtseins.

He compared atonement to an elephant’s bathing. The elephant may take a very nice bath in the river, but as soon as it comes onto the bank, it throws dirt all over its body. What, then, is the value of its bathing? Similarly, many spiritual practitioners chant the Hare Kṛṣṇa mahā-mantra and at the same time commit many forbidden things, thinking that their chanting will counteract their offenses. Of the ten types of offenses one can commit while chanting the holy name of the Lord, this offense is called nāmno balād yasya hi pāpa-buddhiḥ, committing sinful activities on the strength of chanting the Hare Kṛṣṇa mahā-mantra. Similarly, certain Christians go to church to confess their sins, thinking that confessing their sins before a priest and performing some penance will relieve them from the results of their weekly sins. As soon as Saturday is over and Sunday comes, they again begin their sinful activities, expecting to be forgiven the next Saturday. This kind of prāyaścitta, or atonement, is condemned by Parīkṣit Mahārāja, the most intelligent king of his time. Śukadeva Gosvāmī, equally intelligent, as befitting the spiritual master of Mahārāja Parīkṣit, answered the King and confirmed that his statement concerning atonement was correct. A sinful activity cannot be counteracted by a pious activity. Thus real prāyaścitta, atonement, is the awakening of our dormant Kṛṣṇa consciousness.

Zu wahrer Buße gehört wahres Wissen, und hierfür gibt es einen festgelegten Vorgang. Wenn man sich regelmäßig an hygienische Grundregeln hält, wird man nicht krank. Es ist die Pflicht des Menschen, sich nach gewissen Grundsätzen schulen zu lassen, um sein ursprüngliches Wissen wiederzubeleben. Ein solch methodisches Leben nennt man tapasya. Man kann nach und nach zur Stufe wirklichen Wissens oder des Kṛṣṇa-Bewußtseins erhoben werden, wenn man ein enthaltsames und eheloses Leben führt (brahmacarya), den Geist beherrscht, die Sinne beherrscht, seinen Besitz aufgibt, indem man ihn verschenkt, offen und wahrhaftig ist, sich sauber hält und sich in yoga-āsanas übt. Wenn man jedoch so glücklich ist, einem reinen Gottgeweihten zu begegnen, läßt man ohne weiteres alle Übungen zur Beherrschung des Geistes durch den mystischen yoga-Vorgang hinter sich, indem man einfach die regulierenden Prinzipien des Kṛṣṇa-Bewußtseins befolgt – das heißt keine unzulässigen geschlechtlichen Beziehungen unterhält, kein Fleisch, kein Fisch und keine Eier ißt, keine Rauschmittel zu sich nimmt und kein Glücksspiel betreibt – und indem man sich unter der Anleitung des echten spirituellen Meisters im Dienst des Höchsten Herrn betätigt. Dieser einfache Vorgang wird von Śrīla Rūpa Gosvāmī empfohlen.

Real atonement involves coming to real knowledge, and for this there is a standard process. When one follows a regulated hygienic process, he does not fall sick. A human being is meant to be trained according to certain principles to revive his original knowledge. Such a methodical life is described as tapasya. One can be gradually elevated to the standard of real knowledge, or Kṛṣṇa consciousness, by practicing austerity and celibacy (brahmacarya), by controlling the mind, by controlling the senses, by giving up one’s possessions in charity, by being avowedly truthful, by keeping clean and by practicing yoga-āsanas. However, if one is fortunate enough to get the association of a pure devotee, he can easily surpass all the practices for controlling the mind by the mystic yoga process simply by following the regulative principles of Kṛṣṇa consciousness – refraining from illicit sex, meat-eating, intoxication and gambling – and by engaging in the service of the Supreme Lord under the direction of the bona fide spiritual master. This easy process is being recommended by Śrīla Rūpa Gosvāmī.

Zunächst muß man sein Sprechvermögen beherrschen. Jeder von uns besitzt die Macht der Sprache; sobald sich uns eine Gelegenheit bietet, beginnen wir zu sprechen. Wenn wir nicht über Kṛṣṇa-Bewußtsein sprechen, sprechen wir über allen möglichen Unsinn. Die Kröte auf dem Feld spricht, indem sie quakt, und ebenso möchte jeder sprechen, der eine Zunge hat – selbst wenn all das, was er zu sagen hat, Unsinn ist. Das Quaken der Kröte lädt jedoch nur die Schlange ein: „Bitte komm her und friß mich.“ Obwohl die Kröte den Tod einlädt, quakt sie trotzdem weiter. Man kann das Gerede materialistischer Menschen und unpersönlicher Māyāvādī-Philosophen mit dem Quaken von Fröschen vergleichen. Sie reden ständig Unsinn und rufen so den Tod herbei, sie zu holen. Die Sprache zu beherrschen bedeutet jedoch nicht, selbstbetrügerisch zu schweigen (der nach außen gerichtete Vorgang des mauna), wie die Māyāvādī-Philosophen annehmen. Schweigen mag für eine gewisse Zeit hilfreich erscheinen, doch letztlich erweist es sich als Fehlschlag. Die Bedeutung der beherrschten Sprache, die Śrīla Rūpa Gosvāmī hier übermittelt, befürwortet den positiven Vorgang der kṛṣṇa-kathā, das heißt den Gebrauch der Sprache zur Lobpreisung des höchsten Herrn Śrī Kṛṣṇa. Die Zunge kann dann den Namen, die Gestalt, die Eigenschaften und Spiele des Herrn lobpreisen. Wer kṛṣṇa-kathā predigt, steht immer außerhalb des Herrschaftsbereiches des Todes. Hierin liegt die Bedeutsamkeit der Beherrschung des Sprechdranges.

First one must control his speaking power. Every one of us has the power of speech; as soon as we get an opportunity we begin to speak. If we do not speak about Kṛṣṇa consciousness, we speak about all sorts of nonsense. A toad in a field speaks by croaking, and similarly everyone who has a tongue wants to speak, even if all he has to say is nonsense. The croaking of the toad, however, simply invites the snake: “Please come here and eat me.” Nevertheless, although it is inviting death, the toad goes on croaking. The talking of materialistic men and impersonalist Māyāvādī philosophers may be compared to the croaking of frogs. They are always speaking nonsense and thus inviting death to catch them. Controlling speech, however, does not mean self-imposed silence (the external process of mauna), as Māyāvādī philosophers think. Silence may appear helpful for some time, but ultimately it proves a failure. The meaning of controlled speech conveyed by Śrīla Rūpa Gosvāmī advocates the positive process of kṛṣṇa-kathā, engaging the speaking process in glorifying the Supreme Lord Śrī Kṛṣṇa. The tongue can thus glorify the name, form, qualities and pastimes of the Lord. The preacher of kṛṣṇa-kathā is always beyond the clutches of death. This is the significance of controlling the urge to speak.

Die Ruhelosigkeit oder flackernde Natur des Geistes (manovega) wird beherrscht, wenn man den Geist auf die Lotosfüße Kṛṣṇas zu richten vermag. Im Caitanya-caritāmṛta (Madhya 22.31) heißt es:

The restlessness or fickleness of the mind (mano-vega) is controlled when one can fix his mind on the lotus feet of Kṛṣṇa. The Caitanya-caritāmṛta (Madhya 22.31) says:

kṛṣṇa – sūrya-sama; māyā haya andhakāra
yāhāṅ kṛṣṇa, tāhāṅ nāhi māyāra adhikāra
kṛṣṇa – sūrya-sama; māyā haya andhakāra
yāhāṅ kṛṣṇa, tāhāṅ nāhi māyāra adhikāra

„Kṛṣṇa ist wie die Sonne und māyā wie die Dunkelheit. Wenn die Sonne scheint, kann es keine Dunkelheit geben. Wenn daher Kṛṣṇa im Geist gegenwärtig ist, besteht keine Möglichkeit, daß der Geist durch den Einfluß māyās erregt wird.“

Die Methode des yogī, alle materiellen Gedanken zu verleugnen, wird nicht helfen. Der Versuch, im Geist ein Vakuum zu schaffen, ist künstlich. Das Vakuum wird nicht von Dauer sein. Wenn man jedoch stets an Kṛṣṇa denkt und darüber nachsinnt, wie man Kṛṣṇa am besten dienen kann, wird der Geist auf natürliche Weise beherrscht.

Kṛṣṇa is just like the sun, and māyā is just like darkness. If the sun is present, there is no question of darkness. Similarly, if Kṛṣṇa is present in the mind, there is no possibility of the mind’s being agitated by māyā’s influence. The yogic process of negating all material thoughts will not help. To try to create a vacuum in the mind is artificial. The vacuum will not remain. However, if one always thinks of Kṛṣṇa and how to serve Kṛṣṇa best, one’s mind will naturally be controlled.

In ähnlicher Weise kann Zorn beherrscht werden. Wir können Zorn nicht völlig abstellen, doch wenn wir nur mit denen zornig werden, die den Herrn oder die Geweihten des Herrn beleidigen, können wir unseren Zorn im Kṛṣṇa-Bewußtsein beherrschen. Śrī Caitanya Mahāprabhu wurde mit den schurkischen Brüdern Jagāi und Mādhāi zornig, die Nityānanda Prabhu beleidigt und verletzt hatten. In Seinem Śikṣāṣtaka (3) schrieb Śrī Caitanya:

tṛṇād api sunīcena
taror api sahiṣṇunā


„Man sollte demütiger sein als das Gras und duldsamer als ein Baum.“ Es mag sich die Frage stellen, warum der Herr dann zornig wurde. Der entscheidende Punkt ist, daß man bereit sein sollte, alle Beleidigungen der eigenen Person zu dulden, werden jedoch Kṛṣṇa oder Sein reiner Geweihter beleidigt, wird ein echter Gottgeweihter zornig und verhält sich wie Feuer gegenüber dem Übeltäter. Krodha, Zorn, kann man nicht abstellen, doch man kann ihn richtig anwenden. Hanumān war voller Zorn, als er Laṅkā in Brand setzte, und trotzdem wird er als der größte Geweihte Śrī Rāmacandras verehrt. Dies bedeutet, daß er seinen Zorn richtig gebrauchte. Arjuna dient als ein weiteres Beispiel. Er war nicht gewillt zu kämpfen, doch Kṛṣṇa schürte seinen Zorn: „Du mußt kämpfen!“ Ohne Zorn zu kämpfen ist nicht möglich. Zorn wird jedoch beherrscht, wenn er im Dienst des Herrn Anwendung findet.

Similarly, anger can be controlled. We cannot stop anger altogether, but if we simply become angry with those who blaspheme the Lord or the devotees of the Lord, we control our anger in Kṛṣṇa consciousness. Lord Caitanya Mahāprabhu became angry with the miscreant brothers Jagāi and Mādhāi, who blasphemed and struck Nityānanda Prabhu. In His Śikṣāṣṭaka Lord Caitanya wrote, tṛṇād api sunīcena taror api sahiṣṇunā: “One should be humbler than the grass and more tolerant than the tree.” One may then ask why the Lord exhibited His anger. The point is that one should be ready to tolerate all insults to one’s own self, but when Kṛṣṇa or His pure devotee is blasphemed, a genuine devotee becomes angry and acts like fire against the offenders. Krodha, anger, cannot be stopped, but it can be applied rightly. It was in anger that Hanumān set fire to Laṅkā, but he is worshiped as the greatest devotee of Lord Rāmacandra. This means that he utilized his anger in the right way. Arjuna serves as another example. He was not willing to fight, but Kṛṣṇa incited his anger: “You must fight!” To fight without anger is not possible. Anger is controlled, however, when utilized in the service of the Lord.

Was den Drang der Zunge betrifft, so wissen wir alle aus Erfahrung, daß die Zunge wohlschmeckende Speisen kosten möchte. Im Allgemeinen sollten wir der Zunge nicht gestatten, nach ihrer Wahl zu essen, sondern wir sollten sie beherrschen, indem wir prasāda zu uns nehmen. Es ist die Haltung des Gottgeweihten, nur dann zu essen, wenn Kṛṣṇa ihm prasāda gibt. Man sollte prasāda zu geregelten Zeiten zu sich nehmen, und nicht in Restaurants oder Süßwarengeschäften essen, nur um die Launen der Zunge oder des Magens zu befriedigen. Wenn wir uns an den Grundsatz halten, nur prasāda zu uns zu nehmen, können der Drang des Magens und der Zunge beherrscht werden.

As for the urges of the tongue, we all experience that the tongue wants to eat palatable dishes. Generally we should not allow the tongue to eat according to its choice, but should control the tongue by supplying prasāda. The devotee’s attitude is that he will eat only when Kṛṣṇa gives him prasāda. That is the way to control the urge of the tongue. One should take prasāda at scheduled times and should not eat in restaurants or sweetmeat shops simply to satisfy the whims of the tongue or belly. If we stick to the principle of taking only prasāda, the urges of the belly and tongue can be controlled.

Ebenso kann der Drang der Genitalien, der Geschlechtstrieb, beherrscht werden, wenn er nicht unnötig benutzt wird. Die Genitalien sollten verwendet werden, um ein Kṛṣṇa-bewußtes Kind zu zeugen; andernfalls sollte man sie nicht gebrauchen. Die Bewegung für Kṛṣṇa-Bewußtsein empfiehlt eine Heirat nicht zur Befriedigung der Genitalien, sondern zur Zeugung Kṛṣṇa-bewußter Kinder. Sobald die Kinder ein wenig aufgewachsen sind, werden sie in eine unserer Gurukula-Schulen geschickt, wo man sie dazu erzieht, völlig Kṛṣṇa-bewußte Geweihte zu werden. Viele solche Kṛṣṇa-bewußte Kinder sind nötig, und jemandem, der imstande ist, Kṛṣṇa-bewußte Nachkommen zu zeugen, ist es gestattet, die Genitalien zu benutzen.

In a similar manner, the urges of the genitals, the sex impulse, can be controlled when not used unnecessarily. The genitals should be used to beget a Kṛṣṇa conscious child, otherwise they should not be used. The Kṛṣṇa consciousness movement encourages marriage not for the satisfaction of the genitals but for the begetting of Kṛṣṇa conscious children. As soon as the children are a little grown up, they are sent to our gurukula school, where they are trained to become fully Kṛṣṇa conscious devotees. Many such Kṛṣṇa conscious children are required, and one who is capable of bringing forth Kṛṣṇa conscious offspring is allowed to utilize his genitals.

Wenn man in den Methoden der Kṛṣṇa-bewußten Beherrschung völlig geübt ist, kann man die Befähigung erwerben, ein echter spiritueller Meister zu sein.

When one is fully practiced in the methods of Kṛṣṇa conscious control, he can become qualified to be a bona fide spiritual master.

Śrīla Bhaktisiddhānta Sarasvatī Ṭhākura schreibt in seiner Anuvṛtti-Erklärung zum Upadeśāmṛta, daß unsere materielle Identifikation drei Arten des Dranges schafft – den Drang der Sprache, den Drang oder die Forderungen des Geistes und die Forderungen des Körpers. Wenn ein Lebewesen diesen drei Arten des Dranges zum Opfer fällt, wird sein Leben unheilvoll. Jemanden, der sich darin übt, diesen Forderungen oder Drängen zu widerstehen, nennt man tapasvī oder jemand, der sich Entbehrungen auferlegt. Durch solche tapasya kann man sich davor schützen, der materiellen Energie, der äußeren Kraft des Höchsten Persönlichen Gottes, zum Opfer zu fallen.

In his Anuvṛtti explanation of Upadeśāmṛta, Śrīla Bhaktisiddhānta Sarasvatī Ṭhākura writes that our material identification creates three kinds of urges – the urge to speak, the urge or demands of the mind and the demands of the body. When a living entity falls victim to these three types of urges, his life becomes inauspicious. One who practices resisting these demands or urges is called tapasvī, or one who practices austerities. By such tapasya one can overcome victimization by the material energy, the external potency of the Supreme Personality of Godhead.

Wenn wir den Drang der Sprache erwähnen, meinen wir damit unnützes Gerede wie das der unpersönlichen Māyāvādī-Philosophen oder von Menschen, die fruchtbringenden Tätigkeiten nachgehen (man nennt diese technisch karma-kāṇḍa), oder von materialistischen Menschen, die das Leben einfach uneingeschränkt genießen wollen. All ihr Gerede oder ihre Schriften sind praktische Auswirkungen des Sprechdranges. Viele Menschen reden unsinnig daher und schreiben Bände nutzloser Bücher; alles Folgen des Sprechdranges. Um dieser Neigung entgegenzuwirken, müssen wir unser Sprechen auf Kṛṣṇa umlenken. Dies wird im Śrīmad-Bhāgavatam (1.5.10–11) wie folgt erklärt:

When we refer to the urge to speak, we refer to useless talking, such as that of the impersonal Māyāvādī philosophers, or of persons engaged in fruitive activities (technically called karma-kāṇḍa), or of materialistic people who simply want to enjoy life without restriction. All such talks or literatures are practical exhibitions of the urge to speak. Many people are talking nonsensically and writing volumes of useless books, and all this is the result of the urge to speak. To counteract this tendency, we have to divert our talking to the subject of Kṛṣṇa. This is explained in Śrīmad-Bhāgavatam (1.5.10–11):

na yad vacaś citra-padaṁ harer yaśo
jagat-pavitraṁ pragṛṇīta karhicit
tad vāyasaṁ tīrtham uśanti mānasā
na yatra haṁsā niramanty uśik-kṣayāḥ
na yad vacaś citra-padaṁ harer yaśo
jagat-pavitraṁ pragṛṇīta karhicit
tad vāyasaṁ tīrtham uśanti mānasā
na yatra haṁsā niramanty uśik-kṣayāḥ

„Worte, die nicht die Herrlichkeit des Herrn beschreiben, der als Einziger die Atmosphäre des gesamten Universums zu läutern vermag, sind in den Augen heiliger Menschen Pilgerstätten für Krähen. Da die allvollkommenen Menschen Bewohner des transzendentalen Reiches sind, erfahren sie an solchen Stätten keine Freude.“

“Those words which do not describe the glories of the Lord, who alone can sanctify the atmosphere of the whole universe, are considered by saintly persons to be like unto a place of pilgrimage for crows. Since the all-perfect persons are inhabitants of the transcendental abode, they do not derive any pleasure there.”

tad-vāg-visargo janatāgha-viplavo
yasmin prati-ślokam abaddhavaty api
nāmāny anantasya yaśo ’ṅkitāni yat
śṛṇvanti gāyanti gṛṇanti sādhavaḥ
tad-vāg-visargo janatāgha-viplavo
yasmin prati-ślokam abaddhavaty api
nāmāny anantasya yaśo ’ṅkitāni yat
śṛṇvanti gāyanti gṛṇanti sādhavaḥ

„Auf der anderen Seite ist Literatur, die voller Beschreibungen der transzendentalen Herrlichkeit des Namens, des Ruhms, der Gestalt und der Spiele und so fort des unbegrenzten höchsten Herrn ist, eine andersgeartete Schöpfung voll transzendentaler Worte, die darauf ausgerichtet ist, eine Umwälzung in den gottlosen Leben der Menschen dieser irregeleiteten Zivilisation herbeizuführen. Solch transzendentale Schriften werden, selbst wenn sie nicht ganz einwandfrei verfaßt sind, von geläuterten Menschen, die völlig wahrhaftig sind, gehört, gesungen und angenommen.“

“On the other hand, that literature which is full of descriptions of the transcendental glories of the name, fame, forms, pastimes, etc., of the unlimited Supreme Lord is a different creation, full of transcendental words directed toward bringing about a revolution in the impious lives of this world’s misdirected civilization. Such transcendental literatures, even though imperfectly composed, are heard, sung and accepted by purified men who are thoroughly honest.”

Die Schlußfolgerung lautet, daß wir nur dann von nutzlosem, unsinnigem Gerede Abstand nehmen können, wenn wir über den hingebungsvollen Dienst für den Höchsten Persönlichen Gott sprechen. Wir sollen uns stets darum bemühen, unsere Macht der Sprache allein für den Zweck der Verwirklichung des Kṛṣṇa-Bewußtseins zu gebrauchen.

The conclusion is that only when we talk about devotional service to the Supreme Personality of Godhead can we refrain from useless nonsensical talk. We should always endeavor to use our speaking power solely for the purpose of realizing Kṛṣṇa consciousness.

Was die Erregung des flackernden Geistes anbelangt, so ist diese in zwei Unterteilungen gegliedert. Die erste nennt man avirodhaprīti oder ungezügelte Anhaftung, und die andere heißt virodha-yukta-krodha oder Zorn, der aus Enttäuschung entsteht. Die Hinneigung zur Philosophie der Māyāvādīs, den Glauben an die fruchtbringenden Ergebnisse der karmavādīs und den Glauben an die Pläne, die auf materialistischen Wünschen beruhen, nennt man avirodhaprīti. Jñānīs, karmīs und materialistische Plänemacher ziehen im Allgemeinen die Aufmerksamkeit der bedingten Seelen auf sich, doch wenn die Materialisten ihre Pläne nicht erfüllen können und ihre Vorhaben scheitern, werden sie zornig. Die Enttäuschung materialistischer Wünsche erzeugt Zorn.

As for the agitations of the flickering mind, they are divided into two divisions. The first is called avirodha-prīti, or unrestricted attachment, and the other is called virodha-yukta-krodha, anger arising from frustration. Adherence to the philosophy of the Māyāvādīs, belief in the fruitive results of the karma-vādīs, and belief in plans based on materialistic desires are called avirodha-prīti. Jñānīs, karmīs and materialistic plan-makers generally attract the attention of conditioned souls, but when the materialists cannot fulfill their plans and when their devices are frustrated, they become angry. Frustration of material desires produces anger.

Auch die Forderungen des Körpers können in drei Kategorien gegliedert werden – die Forderungen der Zunge, des Magens und der Geschlechtsteile. Man mag zur Kenntnis nehmen, daß diese drei Sinne physisch in einer geraden Linie angeordnet sind, soweit es den Körper betrifft, und daß die körperlichen Forderungen mit der Zunge beginnen. Wenn man die Forderungen der Zunge zu beherrschen vermag, indem man ihre Tätigkeit auf das Essen von prasāda beschränkt, kann der Drang des Magens und der Genitalien von selbst beherrscht werden. In diesem Zusammenhang sagt Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura:

Similarly, the demands of the body can be divided into three categories – the demands of the tongue, the belly and the genitals. One may observe that these three senses are physically situated in a straight line, as far as the body is concerned, and that the bodily demands begin with the tongue. If one can restrain the demands of the tongue by limiting its activities to the eating of prasāda, the urges of the belly and the genitals can automatically be controlled. In this connection Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura says:

śarīra avidyā jāla,     jaḍendriya tāhe kāla,
jīve phele viṣaya-sāgare
tā’ra madhye jihvā ati,     lobhamāyā sudurmati,
tā’ke jetā kaṭhina saṁsāre
śarīra avidyā jāla,     jaḍendriya tāhe kāla,
jīve phele viṣaya-sāgare
tā’ra madhye jihvā ati,     lobhamāyā sudurmati,
tā’ke jetā kaṭhina saṁsāre
kṛṣṇa baḍa dayāmaya,     karibāre jihvā jaya,
sva-prasāda-anna dila bhāi
sei annāmṛta khāo,     rādhā-kṛṣṇa-guṇa gāo,
preme ḍāka caitanya-nitāi
kṛṣṇa baḍa dayāmaya,     karibāre jihvā jaya,
sva-prasāda-anna dila bhāi
sei annāmṛta khāo,     rādhā-kṛṣṇa-guṇa gāo,
preme ḍāka caitanya-nitāi

„O Herr! Der materielle Körper ist eine Masse aus Unwissenheit, und die Sinne sind ein Netzwerk von Pfaden, die zum Tode führen. Irgendwie sind wir in das Meer der materiellen Sinnenfreude gefallen, und von allen Sinnen ist die Zunge am unersättlichsten und unbeherrschtesten. Es ist sehr schwer, in dieser Welt die Zunge zu bezwingen, doch Du, lieber Kṛṣṇa, bist sehr gütig zu uns. Du hast uns dieses schöne prasāda gesandt, um uns zu helfen, die Zunge zu besiegen; laßt uns daher dieses prasāda zu unserer vollen Befriedigung zu uns nehmen, Ihre Herrlichkeit Śrī Śrī Rādhā und Kṛṣṇa lobpreisen und Śrī Caitanya und Prabhu Nityānanda in Liebe um Beistand bitten.“

“O Lord! This material body is a lump of ignorance, and the senses are a network of paths leading to death. Somehow or other we have fallen into the ocean of material sense enjoyment, and of all the senses the tongue is the most voracious and uncontrollable. It is very difficult to conquer the tongue in this world, but You, dear Kṛṣṇa, are very kind to us. You have sent this nice prasāda to help us conquer the tongue; therefore let us take this prasāda to our full satisfaction and glorify Your Lordships Śrī Śrī Rādhā and Kṛṣṇa and in love call for the help of Lord Caitanya and Prabhu Nityānanda.”

Es gibt sechs verschiedene rasas (Geschmäcker), und wenn man durch einen von diesen in Erregung versetzt wird, gerät man unter die Herrschaft des Dranges der Zunge. Manche Menschen essen gern Fleisch, Fisch, Krabben, Eier und andere Dinge, die durch Samen und Blut erzeugt und in der Form toter Körper gegessen werden. Andere ziehen Gemüse, Salate, Spinat oder Milcherzeugnisse vor, doch immer geht es um die Befriedigung der Forderungen der Zunge. Solches Essen um der Sinnenbefriedigung willen – auch der Gebrauch übermäßiger Mengen von Gewürzen wie Chillie und Tamarinde – muß von Kṛṣṇa-bewußten Personen aufgegeben werden. Der Gebrauch von Betelnüssen in vorbereiteten Betelpfefferblättern, haritakī, einfachen Betelnüssen, verschiedenartigen Gewürzen, die bei der Zubereitung von Betelnüssen in Betelpfefferblättern verwendet werden, Tabak, LSD, Marihuana, Opium, Alkohol, Kaffee und Tee, ist dazu bestimmt, unzulässige Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn wir uns darin üben können, nur Überreste von Speisen anzunehmen, die Kṛṣṇa geopfert wurden, ist es möglich, dem überwältigenden Einfluß māyās zu entkommen. Gemüse, Getreide, Früchte, Milcherzeugnisse und Wasser sind geeignete Speisen, die dem Herrn geopfert werden können, wie Śrī Kṛṣṇa Selbst es vorschreibt. Wenn man jedoch prasāda annimmt, nur weil es gut schmeckt und folglich zu viel ißt, fällt man ebenfalls dem Versuch zum Opfer, die Forderungen der Zunge zu befriedigen.

Śrī Caitanya Mahāprabhu lehrte uns, sogar beim Essen von prasāda allzu wohlschmeckende Speisen zu vermeiden. Wenn wir der Bildgestalt Gottes im Tempel wohlschmeckende Speisen opfern in der Absicht, selbst solch köstliche Speisen zu essen, verwickeln wir uns ebenfalls in den Versuch, die Forderungen der Zunge zu befriedigen. Auch wenn wir die Einladung eines reichen Mannes mit dem Hintergedanken annehmen, dort mit wohlschmeckenden Speisen bewirtet zu werden, versuchen wir, die Forderungen der Zunge zu befriedigen. Im Caitanya-caritāmṛta (Antya 6.227) heißt es:

There are six kinds of rasas (tastes), and if one is agitated by any one of them, he becomes controlled by the urges of the tongue. Some persons are attracted to the eating of meat, fish, crabs, eggs and other things produced by semen and blood and eaten in the form of dead bodies. Others are attracted by eating vegetables, creepers, spinach or milk products, but all for the satisfaction of the tongue’s demands. Such eating for sense gratification – including the use of extra quantities of spices like chili and tamarind – is to be given up by Kṛṣṇa conscious persons. The use of pan, haritakī, betel nuts, various spices used in pan-making, tobacco, LSD, marijuana, opium, liquor, coffee and tea is indulged in to fulfill illicit demands. If we can practice accepting only remnants of food offered to Kṛṣṇa, it is possible to get free from māyā’s victimization. Vegetables, grains, fruits, milk products and water are proper foods to offer to the Lord, as Lord Kṛṣṇa Himself prescribes. However, if one accepts prasāda only because of its palatable taste and thus eats too much, he also falls prey to trying to satisfy the demands of the tongue. Śrī Caitanya Mahāprabhu taught us to avoid very palatable dishes even while eating prasāda. If we offer palatable dishes to the Deity with the intention of eating such nice food, we are involved in trying to satisfy the demands of the tongue. If we accept the invitation of a rich man with the idea of receiving palatable food, we are also trying to satisfy the demands of the tongue. In Caitanya-caritāmṛta (Antya 6.227) it is stated:

jihvāra lālase yei iti-uti dhāya
śiśnodara-parāyaṇa kṛṣṇa nāhi pāya
jihvāra lālase yei iti-uti dhāya
śiśnodara-parāyaṇa kṛṣṇa nāhi pāya

„Derjenige, der hierhin und dorthin läuft, um seinen Gaumen zu befriedigen, und der immerzu den Wünschen seines Magens und seiner Geschlechtsteile nachgibt, vermag Kṛṣṇa nicht zu erreichen.“

“That person who runs here and there seeking to gratify his palate and who is always attached to the desires of his stomach and genitals is unable to attain Kṛṣṇa.”

Wie zuvor gesagt wurde, sind die Zunge, der Magen und die Genitalien in einer geraden Linie angeordnet und sie gehören alle zur gleichen Kategorie. Śrī Caitanya sagte:

bhāla nā khaibe āra bhāla nā paribe

„Kleide dich nicht verschwenderisch und iß keine köstlichen Speisen.“ (Cc. Antya 6.236)

As stated before, the tongue, belly and genitals are all situated in a straight line, and they fall in the same category. Lord Caitanya has said, bhāla nā khāibe āra bhāla nā paribe: “Do not dress luxuriously and do not eat delicious foodstuffs.” (Cc., Antya 6.236)

Diejenigen, die an Magenkrankheiten leiden, müssen also – zumindest nach dieser Analyse – unfähig sein, den Drang des Magens zu beherrschen. Wenn wir mehr als nötig essen, schaffen wir damit gleichzeitig viele Unbequemlichkeiten im Leben. Wenn wir jedoch an Tagen wie Ekādaśī und Janmaṣṭamī fasten, können wir die Forderungen des Magens verringern.

Those who suffer from diseases of the stomach must be unable to control the urges of the belly, at least according to this analysis. When we desire to eat more than necessary we automatically create many inconveniences in life. However, if we observe fasting days like Ekādaśī and Janmāṣṭamī, we can restrain the demands of the belly.

Was den Drang der Geschlechtsteile betrifft, so gibt es zwei Arten des Geschlechtslebens – korrekte und inkorrekte oder erlaubte und unerlaubte Geschlechtsbeziehungen. Wenn ein Mann reif ist, kann er entsprechend den Regeln und Vorschriften der śāstras heiraten und seine Genitalien zur Zeugung guter Kinder benutzen. Dies ist gesetzmäßig und religiös. Andernfalls wird er sich vielleicht vieler künstlicher Mittel bedienen, um die Forderungen der Genitalien zu befriedigen, und er wird unter Umständen keinerlei Schranken kennen. Wenn man sich dem unerlaubten Geschlechtsleben ergibt, wie es von den śāstras definiert wird, indem man entweder daran denkt, in dieser Hinsicht Pläne schmiedet, darüber spricht oder tatsächlich Geschlechtsverkehr ausübt, oder indem man die Genitalien durch künstliche Mittel befriedigt, ist man in der Gewalt māyās gefangen. Diese Unterweisungen betreffen nicht nur Haushälter, sondern auch tyāgīs oder diejenigen, die auf der Lebensstufe der Entsagung stehen. In seinem Buch Prema-vivarta sagt Śrī Jagadānanda Paṇḍita im Siebten Kapitel:

As far as the urges of the genitals are concerned, there are two – proper and improper, or legal and illicit sex. When a man is properly mature, he can marry according to the rules and regulations of the śāstras and use his genitals for begetting nice children. That is legal and religious. Otherwise, he may adopt many artificial means to satisfy the demands of the genitals, and he may not use any restraint. When one indulges in illicit sex life, as defined by the śāstras, either by thinking, planning, talking about or actually having sexual intercourse, or by satisfying the genitals by artificial means, he is caught in the clutches of māyā. These instructions apply not only to householders but also to tyāgīs, or those who are in the renounced order of life. In his book Prema-vivarta, chapter seven, Śrī Jagadānanda Paṇḍita says:

vairāgī bhāi grāmya-kathā nā śunibe kāne
grāmya-vārtā nā kahibe yabe milibe āne


svapane o nā kara bhāi strī-sambhāṣaṇa
gṛhe strī chāḍiyā bhāi āsiyācha vana


yadi cāha praṇaya rākhite gaurāṅgera sane
choṭa haridāsera kathā thāke yena mane


bhāla nā khāibe āra bhāla nā paribe
hṛdayete rādhā-kṛṣṇa sarvadā sevibe
vairāgī bhāi grāmya-kathā nā śunibe kāne
grāmya-vārtā nā kahibe yabe milibe āne


svapane o nā kara bhāi strī-sambhāṣaṇa
gṛhe strī chāḍiyā bhāi āsiyācha vana


yadi cāha praṇaya rākhite gaurāṅgera sane
choṭa haridāsera kathā thāke yena mane


bhāla nā khāibe āra bhāla nā paribe
hṛdayete rādhā-kṛṣṇa sarvadā sevibe

„Mein lieber Bruder, du stehst auf der Lebensstufe der Entsagung und solltest nicht Gesprächen über weltliche Dinge zuhören, noch solltest du über weltliche Dinge sprechen, wenn du dich mit anderen triffst. Du solltest nicht einmal in Träumen an Frauen denken. Du bist in den Lebensstand der Entsagung mit einem Gelübde eingetreten, das es dir verbietet, mit Frauen zusammenzusein. Wenn du Gemeinschaft mit Caitanya Mahāprabhu haben möchtest, mußt du dich stets an den Zwischenfall mit Choṭa Haridāsa erinnern und wie er vom Herrn zurückgewiesen wurde. Iß keine überreichen Speisen und kleide dich nicht in feine Gewänder; bleib vielmehr stets demütig und diene Ihrer Herrlichkeit Śrī Śrī Rādhā-Kṛṣṇa im Innersten deines Herzens.“

“My dear brother, you are in the renounced order of life and should not listen to talk about ordinary worldly things, nor should you talk about worldly things when you meet with others. Do not think of women even in dreams. You have accepted the renounced order of life with a vow that forbids you to associate with women. If you wish to associate with Caitanya Mahāprabhu, you must always remember the incident of Choṭa Haridāsa and how he was rejected by the Lord. Do not eat luxurious dishes or dress in fine garments, but always remain humble and serve Their Lordships Śrī Śrī Rādhā-Kṛṣṇa in your heart of hearts.”

Die Schlußfolgerung lautet, daß jemand, der diese sechs Dinge – Sprache, Geist, Zorn, Zunge, Magen und Genitalien – zu beherrschen vermag, svāmī oder gosvāmī genannt werden muß. Svāmī bedeutet „Meister“ und gosvāmī bedeutet „Meister der go oder Sinne“. Wenn man in den Lebensstand der Entsagung eintritt, nimmt man damit gleichzeitig den Titel svāmī an. Dies bedeutet jedoch nicht, daß man der Meister seiner Familie, seiner Gemeinschaft oder Gesellschaft ist; man muß der Meister seiner Sinne sein. Wenn man nicht der Meister seiner Sinne ist, sollte man nicht gosvāmī, sondern godāsa, Diener der Sinne, genannt werden. Alle svāmīs und gosvāmīs sollten den Fußspuren der Sechs Gosvāmīs von Vṛndāvana folgen und sich voll und ganz im transzendentalen liebevollen Dienst des Herrn betätigen. Im Gegensatz dazu beschäftigen sich die godāsas im Dienst der Sinne oder im Dienst der materiellen Welt. Sie gehen keiner anderen Tätigkeit nach. Prahlāda Mahārāja beschrieb den godāsa als adānta-go, womit jemand gemeint ist, dessen Sinne nicht beherrscht sind. Ein adānta-go kann kein Diener Kṛṣṇas werden. Im Śrīmad-Bhāgavatam (7.5.30) sagte Prahlāda Mahārāja:

The conclusion is that one who can control these six items – speech, mind, anger, tongue, belly and genitals – is to be called a svāmī or gosvāmī. Svāmī means master, and gosvāmī means master of the go, or senses. When one accepts the renounced order of life, he automatically assumes the title of svāmī. This does not mean that he is the master of his family, community or society; he must be master of his senses. Unless one is master of his senses, he should not be called gosvāmī but go-dāsa, servant of the senses. Following in the footsteps of the Six Gosvāmīs of Vṛndāvana, all svāmīs and gosvāmīs should fully engage in the transcendental loving service of the Lord. As opposed to this, the go-dāsas engage in the service of the senses or in the service of the material world. They have no other engagement. Prahlāda Mahārāja has further described the go-dāsa as adānta-go, which refers to one whose senses are not controlled. An adānta-go cannot become a servant of Kṛṣṇa. In Śrīmad-Bhāgavatam (7.5.30), Prahlāda Mahārāja has said:

matir na kṛṣṇe parataḥ svato vā
mitho ’bhipadyeta gṛha-vratānām
adānta-gobhir viśatāṁ tamisraṁ
punaḥ punaś carvita-carvaṇānām
matir na kṛṣṇe parataḥ svato vā
mitho ’bhipadyeta gṛha-vratānām
adānta-gobhir viśatāṁ tamisraṁ
punaḥ punaś carvita-carvaṇānām

„Für diejenigen, die sich entschieden haben, ihr Dasein in der materiellen Welt mit dem Ziel der Befriedigung ihrer Sinne fortzusetzen, besteht keine Möglichkeit, Kṛṣṇa-bewußt zu werden – weder durch persönliche Bemühungen noch durch Unterweisungen seitens anderer noch durch gemeinsame Versammlungen. Sie werden von ihren ungezügelten Sinnen in den finstersten Bereich der Unwissenheit gezogen und beschäftigen sich wie irr mit dem, was man ‚das Kauen des bereits Gekauten‘ nennt.“

“For those who have decided to continue their existence in this material world for the gratification of their senses, there is no chance of becoming Kṛṣṇa conscious, not by personal endeavor, by instruction from others or by joint conferences. They are dragged by the unbridled senses into the darkest region of ignorance, and thus they madly engage in what is called ‘chewing the chewed.’”