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VIERZEHNTES KAPITEL

Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur

Text

śrī-bhagavān uvāca
paraṁ bhūyaḥ pravakṣyāmi
jñānānāṁ jñānam uttamam
yaj jñātvā munayaḥ sarve
parāṁ siddhim ito gatāḥ

Synonyms

śrī-bhagavān uvāca — die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach; param — transzendental; bhūyaḥ — wieder; pravakṣyāmi — Ich werde sprechen; jñānānām — von allem Wissen; jñānam — Wissen; uttamam — das höchste; yat — welches; jñātvā — kennend; munayaḥ — die Weisen; sarve — alle; parām — transzendental; siddhim — Vollkommenheit; itaḥ — von dieser Welt; gatāḥ — erreichten.

Translation

Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: Abermals werde Ich dir diese höchste Weisheit erklären, die Essenz allen Wissens. Alle Weisen, die es verstanden, haben die höchste Vollkommenheit erreicht.

Purport

ERLÄUTERUNG: Vom Siebten Kapitel bis zum Ende des Zwölften Kapitels offenbart Śrī Kṛṣṇa detailliertes Wissen über die Absolute Wahrheit, die Höchste Persönlichkeit Gottes. Jetzt erleuchtet der Herr Arjuna mit weiterem Wissen. Wenn man dieses Kapitel durch den Vorgang der philosophischen Spekulation versteht, wird man zu einem Verständnis von hingebungsvollem Dienst kommen. Im Dreizehnten Kapitel wurde erklärt, daß man die Möglichkeit hat, von der materiellen Verstrickung befreit zu werden, wenn man in einer demütigen Haltung Wissen entwickelt. Weiter wurde erklärt, daß das Lebewesen in der materiellen Welt gefangen ist, weil es mit den Erscheinungsweisen der Natur verbunden ist. Im vorliegenden Kapitel nun erklärt die Höchste Persönlichkeit, was diese Erscheinungsweisen der Natur sind, wie sie wirken, wie sie zu Bindung und wie sie zu Befreiung führen. Wie der Herr sagt, ist das Wissen, das in diesem Kapitel enthalten ist, dem Wissen, das in den bisherigen Kapiteln offenbart wurde, übergeordnet. Verschiedene große Weise, die dieses Wissen verstanden haben, erreichten die Vollkommenheit und gelangten in die spirituelle Welt. Der Herr beginnt nun, das gleiche Wissen eingehender zu erklären. Das Wissen des vorliegenden Kapitels ist allen anderen Vorgängen des Wissens, die bisher beschrieben wurden, weit, weit übergeordnet, und viele, die es verstanden haben, erreichten die Vollkommenheit. Es wird daher erwartet, daß jemand, der dieses Vierzehnte Kapitel versteht, die Vollkommenheit erreichen wird.

Text

idaṁ jñānam upāśritya
mama sādharmyam āgatāḥ
sarge ’pi nopajāyante
pralaye na vyathanti ca

Synonyms

idam — dieses; jñānam — Wissen; upāśritya — Zuflucht suchend bei; mama — Meine; sādharmyam — gleiche Natur; āgatāḥ — erreicht habend; sarge api — selbst in der Schöpfung; na — niemals; upajāyante — werden geboren; pralaye — bei der Vernichtung; na — nicht; vyathanti — sind verwirrt; ca — auch.

Translation

Wenn man in diesem Wissen gefestigt ist, kann man die transzendentale Natur erreichen, die Meiner eigenen Natur gleich ist. So verankert, wird man zur Zeit der Schöpfung nicht geboren und zur Zeit der Vernichtung nicht verwirrt.

Purport

ERLÄUTERUNG: Nachdem man vollkommenes transzendentales Wissen erworben hat, erlangt man qualitative Gleichheit mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes und wird somit frei von der Wiederholung von Geburt und Tod. Man verliert jedoch nicht seine Identität als individuelle Seele. Aus der vedischen Literatur geht hervor, daß die befreiten Seelen, die zu den transzendentalen Planeten des spirituellen Himmels gelangt sind, immer auf die Lotosfüße des Höchsten Herrn blicken und in Seinem transzendentalen liebevollen Dienst tätig sind. Selbst nach der Befreiung also verlieren die Gottgeweihten nicht ihre individuelle Identität.

Im allgemeinen ist alles Wissen, das wir in der materiellen Welt bekommen, von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur verunreinigt. Wissen, das nicht von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur verunreinigt ist, wird transzendentales Wissen genannt. Sobald man in diesem transzendentalen Wissen gründet, befindet man sich auf der gleichen Ebene wie die Höchste Person. Diejenigen, die kein Wissen über den spirituellen Himmel besitzen, vertreten die Ansicht, daß die spirituelle Identität, nachdem man von allen materiellen Tätigkeiten der materiellen Form befreit ist, formlos werde und jegliche Vielfalt verliere. Doch genauso wie es in dieser Welt materielle Vielfalt gibt, gibt es Vielfalt auch in der spirituellen Welt. Diejenigen, die sich hinsichtlich dieser Tatsache in Unwissenheit befinden, denken, die spirituelle Existenz sei das genaue Gegenteil von materieller Vielfalt. In Wahrheit jedoch nimmt man im spirituellen Himmel eine spirituelle Form an. Die Tätigkeiten, die dort ausgeführt werden, sind spirituell, und diese spirituelle Existenz wird hingebungsvolles Leben genannt. Es wird beschrieben, daß nichts in dieser Welt verunreinigt ist und daß jeder dort dem Höchsten Herrn qualitativ gleich ist. Um solches Wissen zu erwerben, muß man alle spirituellen Eigenschaften entwickeln, und wer diese Eigenschaften entwickelt, wird weder von der Schöpfung noch von der Vernichtung der materiellen Welt beeinflußt.

Text

mama yonir mahad brahma
tasmin garbhaṁ dadhāmy aham
sambhavaḥ sarva-bhūtānāṁ
tato bhavati bhārata

Synonyms

mama — Meine; yoniḥ — Quelle der Geburt; mahat — die gesamte materielle Existenz; brahma — höchste; tasmin — in dieser; garbham — Schwangerschaft; dadhāmi — erschaffe; aham — Ich; sambhavaḥ — die Möglichkeit; sarva-bhūtānām — aller Lebewesen; tataḥ — danach; bhavati — wird; bhārata — o Nachkomme Bharatas.

Translation

Die gesamte materielle Substanz, Brahman genannt, ist die Quelle der Geburt, und es ist dieses Brahman, das Ich befruchte, wodurch die Geburt aller Lebewesen ermöglicht wird, o Nachkomme Bharatas.

Purport

ERLÄUTERUNG: Dies ist eine Erklärung der Welt: Alles, was geschieht, ist auf die Verbindung von kṣetra und kṣetra-jña, dem Körper und der spirituellen Seele, zurückzuführen. Diese Verbindung der materiellen Natur und des Lebewesens wird vom Höchsten Herrn Selbst ermöglicht. Das mahat-tattva ist die Gesamtursache der gesamten kosmischen Manifestation, und diese Gesamtsubstanz der materiellen Ursache, in der sich die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur befinden, wird manchmal Brahman genannt. Die Höchste Persönlichkeit befruchtet diese Gesamtsubstanz, und auf diese Weise wird die Existenz unzähliger Universen ermöglicht. Diese gesamte materielle Substanz, das mahat-tattva, wird in der vedischen Literatur manchmal als Brahman beschrieben (Muṇḍaka Upaniṣad 1.1.9): tasmād etad brahma nāma- rūpam annaṁ ca jāyate. Die Höchste Person befruchtet dieses Brahman mit Samen in Form der Lebewesen. Die vierundzwanzig Elemente, angefangen mit Erde, Wasser, Feuer und Luft, gehören alle zur materiellen Energie, und sie bilden das mahad brahma, das große Brahman, die materielle Natur. Wie im Siebten Kapitel erklärt wurde, gibt es jenseits davon eine andere, höhere Natur – das Lebewesen. Durch den Willen der Höchsten Persönlichkeit Gottes geht die höhere Natur in die materielle Natur ein, und daraufhin werden alle Lebewesen aus der materiellen Natur geboren.

Der Skorpion legt seine Eier in Reishaufen, und manchmal heißt es, der Skorpion werde aus dem Reis geboren. Doch der Reis ist nicht die Ursache des Skorpions: In Wirklichkeit wurden die Eier von der Mutter gelegt. In ähnlicher Weise ist die materielle Natur nicht die Ursache für die Geburt der Lebewesen. Der Same wird von der Höchsten Persönlichkeit Gottes gegeben, und es scheint bloß so, als seien die Lebewesen Produkte der materiellen Natur. Jedes Lebewesen bekommt gemäß seinen vergangenen Tätigkeiten einen bestimmten Körper, der von der materiellen Natur geschaffen wurde, so daß das Lebewesen je nach seinen vergangenen Taten Genuß oder Leid erfahren kann. So ist der Herr die Ursache der Manifestation aller verschiedenen Lebewesen in der materiellen Welt.

Text

sarva-yoniṣu kaunteya
mūrtayaḥ sambhavanti yāḥ
tāsāṁ brahma mahad yonir
ahaṁ bīja-pradaḥ pitā

Synonyms

sarva-yoniṣu — in allen Lebensformen; kaunteya — o Sohn Kuntīs; mūrtayaḥ — Formen; sambhavanti — sie erscheinen; yāḥ — welche; tāsām — von ihnen allen; brahma — die höchste; mahat yoniḥ — Quelle der Geburt in der materiellen Substanz; aham — Ich; bīja-pradaḥ — der samengebende; pitā — Vater.

Translation

Man sollte verstehen, daß alle Lebensformen, o Sohn Kuntīs, durch Geburt in der materiellen Natur ermöglicht werden und daß Ich der samengebende Vater bin.

Purport

ERLÄUTERUNG: In diesem Vers wird eindeutig erklärt, daß die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, der ursprüngliche Vater aller Lebewesen ist. Die verkörperten Lebewesen sind eine Kombination der materiellen Natur mit der spirituellen Natur. Solche Lebewesen kann man nicht nur auf unserem Planeten finden, sondern auf jedem Planeten, sogar auf dem höchsten, wo Brahmā residiert. Überall gibt es Lebewesen: in der Erde und sogar im Wasser und im Feuer. All diese Erscheinungsformen haben ihre Ursache in der Mutter, der materiellen Natur, und in Kṛṣṇas Samengebung. Zusammenfassend kann man sagen, daß die materielle Welt mit Lebewesen befruchtet wird, die zur Zeit der Schöpfung entsprechend ihren vergangenen Taten verschiedene Formen annehmen.

Text

sattvaṁ rajas tama iti
guṇāḥ prakṛti-sambhavāḥ
nibadhnanti mahā-bāho
dehe dehinam avyayam

Synonyms

sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; rajaḥ — die Erscheinungsweise der Leidenschaft; tamaḥ — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; iti — so; guṇāḥ — die Eigenschaften; prakṛti — materielle Natur; sambhavāḥ — erzeugt von; nibadhnanti — bedingen; mahā-bāho — o Starkarmiger; dehe — in diesem Körper; dehinam — das Lebewesen; avyayam — ewig.

Translation

Die materielle Natur besteht aus drei Erscheinungsweisen – Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Wenn das ewige Lebewesen mit der Natur in Berührung kommt, o starkarmiger Arjuna, wird es durch diese Erscheinungsweisen bedingt.

Purport

ERLÄUTERUNG: Weil das Lebewesen transzendental ist, hat es nichts mit der materiellen Natur zu tun. Da es jedoch unter den Einfluß der materiellen Welt geraten ist, handelt es im Bann der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Weil die Lebewesen verschiedenartige Körper haben, die den verschiedenen Aspekten der Natur entsprechen, werden sie dazu veranlaßt, in Übereinstimmung mit dieser Natur zu handeln. Dies ist die Ursache der Vielfalt von Glück und Leid.

Text

tatra sattvaṁ nirmalatvāt
prakāśakam anāmayam
sukha-saṅgena badhnāti
jñāna-saṅgena cānagha

Synonyms

tatra — dort; sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; nirmalatvāt — am reinsten in der materiellen Welt; prakāśakam — erleuchtend; anāmayam — ohne jede sündhafte Reaktion; sukha — mit Glück; saṅgena — durch Gemeinschaft; badhnāti — Bedingungen; jñāna — mit Wissen; saṅgena — durch Gemeinschaft; ca — auch; anagha — o Sündloser.

Translation

O Sündloser, die Erscheinungsweise der Tugend, die reiner ist als die anderen, ist erleuchtend, und sie befreit einen von allen sündhaften Reaktionen. Diejenigen, die sich in dieser Erscheinungsweise befinden, werden durch das Gefühl bedingt, glücklich zu sein und Wissen zu besitzen.

Purport

ERLÄUTERUNG: Die Lebewesen, die von der materiellen Natur bedingt sind, sind von verschiedener Art. Eines ist glücklich, ein anderes sehr aktiv und wieder ein anderes hilflos. Diese psychologischen Erscheinungsformen verursachen den bedingten Zustand der Lebewesen in der materiellen Natur. Wie sie auf unterschiedliche Weise bedingt sind, wird in diesem Abschnitt der Bhagavad-gītā erklärt. Als erstes wird die Erscheinungsweise der Tugend dargestellt. Die Folge davon, daß man in der materiellen Welt die Erscheinungsweise der Tugend entwickelt, besteht darin, daß man weiser wird als diejenigen, die auf andere Weise bedingt sind. Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Tugend wird nicht so sehr von materiellen Leiden berührt, und er hat die Neigung, nach Fortschritt im materiellen Wissen zu streben. Der typische Vertreter hierfür ist der brāhmaṇa, von dem erwartet wird, daß er sich in der Erscheinungsweise der Tugend befindet. Das Glücksgefühl in der Erscheinungsweise der Tugend beruht darauf, daß man weiß, daß man von sündhaften Reaktionen mehr oder weniger frei ist. Tatsächlich sagen die vedischen Schriften, daß die Erscheinungsweise der Tugend höheres Wissen und ein höheres Glücksgefühl mit sich bringt.

Die Schwierigkeit liegt darin, daß ein Lebewesen in der Erscheinungsweise der Tugend dadurch bedingt wird, daß es denkt, es sei im Wissen fortgeschritten und besser als andere. Auf diese Weise wird es bedingt. Die besten Beispiele hierfür sind der Wissenschaftler und der Philosoph. Beide sind sehr stolz auf ihr Wissen, und weil es ihnen im allgemeinen gelingt, ihre Lebensumstände zu verbessern, erfahren sie eine Art materielles Glück. Dieses Gefühl fortgeschrittenen Glücks im bedingten Leben führt dazu, daß sie durch die materielle Erscheinungsweise der Tugend gebunden werden. Somit fühlen sie sich dazu hingezogen, in der Erscheinungsweise der Tugend zu handeln, und solange sie eine Anziehung dazu verspüren, auf diese Weise zu handeln, müssen sie irgendeine Körperform in den Erscheinungsweisen der Natur annehmen. Daher ist es nicht wahrscheinlich, daß sie Befreiung erlangen oder zur spirituellen Welt erhoben werden. Solche Menschen können immer wieder Philosophen, Wissenschaftler oder Dichter werden und sich somit immer wieder in die gleichen Nachteile verstricken, die Geburt und Tod mit sich bringen. Doch aufgrund der illusionierenden Wirkung der materiellen Energie glaubt man, ein solches Leben sei angenehm.

Text

rajo rāgātmakaṁ viddhi
tṛṣṇā-saṅga-samudbhavam
tan nibadhnāti kaunteya
karma-saṅgena dehinam

Synonyms

rajaḥ — die Erscheinungsweise der Leidenschaft; rāga-ātmakam — aus Verlangen oder Lust geboren; viddhi — wisse; tṛṣṇā — mit Begehren; saṅga — Gemeinschaft; samudbhavam — erzeugt von; tat — das; nibadhnāti — bindet; kaunteya — o Sohn Kuntīs; karma-saṅgena — durch Gemeinschaft mit fruchtbringender Aktivität; dehinam — der Verkörperte.

Translation

Die Erscheinungsweise der Leidenschaft wird aus unbegrenzten Wünschen und Verlangen geboren, o Sohn Kuntīs, und aufgrund dieser Erscheinungsweise wird das verkörperte Lebewesen an materielle fruchtbringende Tätigkeiten gebunden.

Purport

ERLÄUTERUNG: Die Erscheinungsweise der Leidenschaft ist durch die Anziehung zwischen Mann und Frau gekennzeichnet. Die Frau verspürt eine Anziehung zum Mann, und der Mann verspürt eine Anziehung zur Frau. Dies ist die Erscheinungsweise der Leidenschaft. Und wenn die Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt, entwickelt man das Verlangen nach materiellem Genuß. Man möchte die Befriedigung der Sinne genießen. Um der Sinnenbefriedigung willen strebt ein Mann in der Erscheinungsweise der Leidenschaft nach Ehre in der Gesellschaft oder in der Nation, und er wünscht sich eine glückliche Familie mit wohlgeratenen Kindern, einer schönen Frau und einem eigenen Haus. Dies sind die Produkte der Erscheinungsweise der Leidenschaft. Solange man sich nach diesen Dingen sehnt, muß man sehr schwer arbeiten. Deshalb wird hier gesagt, daß man von den Früchten seiner Handlungen beeinflußt und auf diese Weise durch seine Handlungen gebunden wird. Um seine Frau, seine Kinder und die Gesellschaft zufriedenzustellen und sein Ansehen zu wahren, muß man arbeiten. Daher befindet sich die ganze materielle Welt mehr oder weniger in der Erscheinungsweise der Leidenschaft. Die moderne Zivilisation gilt als fortgeschritten, da die Erscheinungsweise der Leidenschaft der Maßstab ist. Früher galt eine Gesellschaft als fortgeschritten, wenn sie sich in der Erscheinungsweise der Tugend befand. Wenn es schon für Menschen in der Erscheinungsweise der Tugend keine Befreiung gibt, wie kann es dann für diejenigen Befreiung geben, die in die Erscheinungsweise der Leidenschaft verstrickt sind?

Text

tamas tv ajñāna-jaṁ viddhi
mohanaṁ sarva-dehinām
pramādālasya-nidrābhis
tan nibadhnāti bhārata

Synonyms

tamaḥ — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; tu — aber; ajñāna- jam — durch Unwissenheit hervorgebracht; viddhi — wisse; mohanam — die Täuschung; sarva-dehinām — aller verkörperten Wesen; pramāda — mit Verrücktheit; ālasya — Trägheit; nidrābhiḥ — und Schlaf; tat — das; nibadhnāti — bindet; bhārata — o Nachkomme Bharatas.

Translation

O Nachkomme Bharatas, wisse, daß die Erscheinungsweise der Dunkelheit, geboren aus Unwissenheit, die Täuschung aller verkörperten Lebewesen verursacht. Die Folgen dieser Erscheinungsweise – Verrücktheit, Trägheit und Schlaf – binden die bedingte Seele.

Purport

ERLÄUTERUNG: In diesem Vers ist der besondere Gebrauch des Wortes tu sehr bemerkenswert. Es deutet darauf hin, daß die Erscheinungsweise der Unwissenheit eine sehr absonderliche Eigenschaft der verkörperten Seele ist. Die Erscheinungsweise der Unwissenheit ist genau das Gegenteil der Erscheinungsweise der Tugend. In der Erscheinungsweise der Tugend kann man durch die Entwicklung von Wissen verstehen, was was ist; doch die Erscheinungsweise der Unwissenheit ist das genaue Gegenteil. Jeder, der unter dem Bann der Erscheinungsweise der Unwissenheit steht, wird verrückt, und ein Verrückter kann nicht verstehen, was was ist. Anstatt Fortschritt zu machen, macht man Rückschritt. Die Definition der Erscheinungsweise der Unwissenheit findet man in den vedischen Schriften. Vastu-yāthātmya-jñānāva rakaṁ viparyaya-jñāna- janakaṁ tamaḥ: Im Banne der Unwissenheit kann man die Dinge nicht so verstehen, wie sie sind. Zum Beispiel kann jeder verstehen, daß sein Großvater gestorben ist und daß er daher ebenfalls sterben wird; der Mensch ist sterblich. Die Kinder, die man zeugt, werden ebenfalls sterben. Der Tod ist also eine unumstößliche Tatsache. Dennoch häufen die Menschen wie verrückt Geld an und arbeiten Tag und Nacht sehr hart, ohne sich um die ewige Seele zu kümmern. Das ist Verrücktheit. In ihrer Verrücktheit widerstrebt es ihnen, im spirituellen Wissen Fortschritt zu machen. Solche Menschen sind sehr träge. Wenn sie zu einer Veranstaltung eingeladen werden, bei der es um spirituelles Wissen geht, zeigen sie kein großes Interesse. Sie sind nicht einmal aktiv wie derjenige, der von der Erscheinungsweise der Leidenschaft beherrscht wird. Und so ist es ein weiteres Merkmal von jemandem, der in die Erscheinungsweise der Unwissenheit versunken ist, daß er mehr schläft als nötig. Sechs Stunden Schlaf sind ausreichend, doch ein Mensch in der Erscheinungsweise der Unwissenheit schläft pro Tag mindestens zehn oder zwölf Stunden. Er macht immer einen niedergeschlagenen Eindruck und ist Rauschmitteln und dem Schlaf verfallen. Dies sind die Merkmale eines Menschen, der durch die Erscheinungsweise der Unwissenheit bedingt ist.

Text

sattvaṁ sukhe sañjayati
rajaḥ karmaṇi bhārata
jñānam āvṛtya tu tamaḥ
pramāde sañjayaty uta

Synonyms

sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; sukhe — in Glück; sañjayati — bindet; rajaḥ — die Erscheinungsweise der Leidenschaft; karmaṇi — in fruchtbringenden Handlungen; bhārata — o Nachkomme Bharatas; jñānam — Wissen; āvṛtya — bedeckend; tu — aber; tamaḥ — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; pramāde — in Verrücktheit; sañjayati — bindet; uta — es wird gesagt.

Translation

O Nachkomme Bharatas, in der Erscheinungsweise der Tugend wird man durch Glück bedingt, in Leidenschaft durch fruchtbringende Tätigkeiten, und die Erscheinungsweise der Unwissenheit, die das Wissen des Menschen bedeckt, bedingt einen durch Verrücktheit.

Purport

ERLÄUTERUNG: Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Tugend findet durch seine Arbeit oder seine intellektuelle Beschäftigung Zufriedenheit. Ein Philosoph, Wissenschaftler oder Lehrer beispielsweise, der in einem bestimmten Wissensgebiet tätig ist, mag auf diese Weise Zufriedenheit erfahren. Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Leidenschaft, der fruchtbringenden Tätigkeiten nachgeht, häuft so viel Besitz an, wie er kann, und er gibt Spenden für gute Zwecke. Manchmal versucht er, Krankenhäuser zu eröffnen, Wohlfahrtsinstitute zu unterstützen, usw. Dies sind Kennzeichen eines Menschen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft. Und die Erscheinungsweise der Unwissenheit bedeckt Wissen. Alles, was man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit tut, ist weder für einen selbst noch für andere gut.

Text

rajas tamaś cābhibhūya
sattvaṁ bhavati bhārata
rajaḥ sattvaṁ tamaś caiva
tamaḥ sattvaṁ rajas tathā

Synonyms

rajaḥ — die Erscheinungsweise der Leidenschaft; tamaḥ — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; ca — auch; adhibhūya — übertreffend; sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; bhavati — wird vorherrschend; bhārata — o Nachkomme Bharatas; rajaḥ — die Erscheinungsweise der Leidenschaft; sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; tamaḥ — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; ca — auch; eva — wie das; tamaḥ — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; rajaḥ — die Erscheinungsweise der Leidenschaft; tathā — so.

Translation

Manchmal gewinnt die Erscheinungsweise der Tugend die Oberhand und besiegt die Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit, o Nachkomme Bharatas. Manchmal besiegt die Erscheinungsweise der Leidenschaft Tugend und Unwissenheit, und ein anderes Mal besiegt die Erscheinungsweise der Unwissenheit Tugend und Leidenschaft. Auf diese Weise findet ein ständiger Kampf um Vorherrschaft statt.

Purport

ERLÄUTERUNG: Wenn die Erscheinungsweise der Leidenschaft vorherrscht, werden die Erscheinungsweisen der Tugend und Unwissenheit besiegt. Wenn die Erscheinungsweise der Tugend vorherrscht, werden Leidenschaft und Unwissenheit besiegt. Und wenn die Erscheinungsweise der Unwissenheit vorherrscht, werden Leidenschaft und Tugend besiegt. Dieser Kampf findet ständig statt. Deshalb muß jemand, der tatsächlich die Absicht hat, im Kṛṣṇa-Bewußtsein Fortschritt zu machen, diese drei Erscheinungsweisen transzendieren. Die Vorherrschaft einer bestimmten Erscheinungsweise der Natur zeigt sich im Verhalten eines Menschen, in seinen Tätigkeiten, seinen Eßgewohnheiten, usw. All dies wird in späteren Kapiteln beschrieben werden. Doch wenn man gewillt ist, kann man durch Übung die Erscheinungsweise der Tugend entwickeln und so die Erscheinungsweisen der Unwissenheit und Leidenschaft besiegen. In ähnlicher Weise kann man die Erscheinungsweise der Leidenschaft entwickeln und Tugend und Unwissenheit besiegen. Oder man kann die Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln und Tugend und Leidenschaft besiegen. Trotz des Wirkens dieser drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur kann man, wenn man entschlossen ist, mit der Erscheinungsweise der Tugend gesegnet werden, und wenn man die Erscheinungsweise der Tugend transzendiert, kann man auf die Stufe reiner Tugend, die vasudeva-Stufe, erhoben werden. Auf dieser Stufe kann man die Wissenschaft von Gott verstehen. Die verschiedenen Tätigkeiten, die ein Mensch ausführt, geben zu erkennen, in welcher dieser Erscheinungsweisen er sich befindet.

Text

sarva-dvāreṣu dehe ’smin
prakāśa upajāyate
jñānaṁ yadā tadā vidyād
vivṛddhaṁ sattvam ity uta

Synonyms

sarva-dvāreṣu — in allen Toren; dehe asmin — in diesem Körper; prakāśaḥ — die Eigenschaft der Erleuchtung; upajāyate — entwickelt; jñānam — Wissen; yadā — wenn; tadā — zu dieser Zeit; vidyāt — wisse; vivṛddham — angewachsen; sattvam — die Erscheinungsweise der Tugend; iti uta — so wird es gesagt.

Translation

Die Merkmale der Erscheinungsweise der Tugend können erfahren werden, wenn alle Tore des Körpers durch Wissen erleuchtet sind.

Purport

ERLÄUTERUNG: Es gibt neun Tore im Körper: zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, den Mund, die Genitalien und den Anus. Wenn jedes Tor von den Merkmalen der Tugend erleuchtet ist, sollte man verstehen, daß man die Erscheinungsweise der Tugend entwickelt hat. In der Erscheinungsweise der Tugend kann man die Dinge so sehen, hören und schmecken, wie sie wirklich sind. Man wird innerlich und äußerlich gereinigt. In jedem Tor entwickeln sich die Merkmale des Glücks – dies sind die Merkmale der Erscheinungsweise der Tugend.

Text

lobhaḥ pravṛttir ārambhaḥ
karmaṇām aśamaḥ spṛhā
rajasy etāni jāyante
vivṛddhe bharatarṣabha

Synonyms

lobhaḥ — Gier; pravṛttiḥ — Tätigkeit; ārambhaḥ — Bemühung; karmaṇām — bei Tätigkeiten; aśamaḥ — unbeherrschbares; spṛhā — Verlangen; rajasi — der Erscheinungsweise der Leidenschaft; etāni — all diese; jāyante — entwickeln sich; vivṛddhe — wenn es ein Übermaß gibt; bharata-ṛṣabha — o Oberhaupt der Nachkommen Bharatas.

Translation

O Oberhaupt der Bhāratas, wenn die Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt, entwickeln sich die Anzeichen großer Anhaftung, fruchtbringender Tätigkeiten, intensiver Bemühung sowie unbeherrschbarer Wünsche und Verlangen.

Purport

ERLÄUTERUNG: Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Leidenschaft ist niemals mit der Position zufrieden, die er erreicht hat; er strebt immer danach, seine Position zu verbessern. Wenn er sich ein Wohnhaus bauen möchte, versucht er sein Bestes, um ein palastartiges Gebäude zu bekommen – als ob er für immer dort wohnen könnte. Und er entwickelt ein starkes Verlangen nach Sinnenbefriedigung. Er kann nie genug Sinnenbefriedigung bekommen. Er möchte für immer mit seiner Familie in seinem Haus wohnen und weiter nach Sinnenbefriedigung streben. Diese Wünsche haben nie ein Ende. All diese Merkmale sollten als charakteristische Kennzeichen der Erscheinungsweise der Leidenschaft verstanden werden.

Text

aprakāśo ’pravṛttiś ca
pramādo moha eva ca
tamasy etāni jāyante
vivṛddhe kuru-nandana

Synonyms

aprakāśaḥ — Dunkelheit; apravṛttiḥ — Untätigkeit; ca — und; pramādaḥ — Verrücktheit; mohaḥ — Illusion; eva — gewiß; ca — auch; tamasi — die Erscheinungsweise der Unwissenheit; etāni — diese; jāyante — manifestieren sich; vivṛddhe — wenn entwickelt; kuru-nandana — o Nachkomme Kurus.

Translation

Wenn die Erscheinungsweise der Unwissenheit zunimmt, o Nachkomme Kurus, manifestieren sich Dunkelheit, Trägheit, Verrücktheit und Illusion.

Purport

ERLÄUTERUNG: Wenn es an Erleuchtung mangelt, kann es kein Wissen geben. Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Unwissenheit handelt nicht nach regulierenden Prinzipien; er möchte launenhaft und ziellos handeln. Obwohl er die Fähigkeit hat zu arbeiten, unternimmt er in dieser Hinsicht keine Bemühung. Dies wird Illusion genannt. Obwohl Bewußtsein vorhanden ist, verläuft sein Leben in Untätigkeit. Dies sind die Merkmale eines Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

Text

yadā sattve pravṛddhe tu
pralayaṁ yāti deha-bhṛt
tadottama-vidāṁ lokān
amalān pratipadyate

Synonyms

yadā — wenn; sattve — die Erscheinungsweise der Tugend; pravṛddhe — entwickelt; tu — aber; pralayam — Zerstörung; yāti — geht; deha-bhṛt — der Verkörperte; tadā — zu dieser Zeit; uttama-vidām — der großen Weisen; lokān — die Planeten; amalān — reine; pratipadyate — erreicht.

Translation

Wenn man in der Erscheinungsweise der Tugend stirbt, gelangt man zu den reinen, höheren Planeten der großen Weisen.

Purport

ERLÄUTERUNG: Ein Mensch in Tugend erreicht die höheren Planetensysteme, wie Brahmaloka oder Janaloka, und genießt dort himmlische Freuden. Das Wort amalān in diesem Vers ist bedeutsam; es heißt „frei von den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit“. Die materielle Welt ist voller Unreinheiten, doch die Erscheinungsweise der Tugend ist die reinste Form der Existenz in der materiellen Welt. Es gibt verschiedene Arten von Planeten für verschiedene Arten von Lebewesen. Diejenigen, die in der Erscheinungsweise der Tugend sterben, werden zu den Planeten erhoben, auf denen große Weise und große Gottgeweihte leben.

Text

rajasi pralayaṁ gatvā
karma-saṅgiṣu jāyate
tathā pralīnas tamasi
mūḍha-yoniṣu jāyate

Synonyms

rajasi — in Leidenschaft; pralayam — Zerstörung; gatvā — erreichend; karma-saṅgiṣu — in der Gemeinschaft derjenigen, die fruchtbringenden Handlungen nachgehen; jāyate — wird geboren; tathā — in ähnlicher Weise; pralīnaḥ — zerstört werdend; tamasi — in Unwissenheit; mūḍha-yoniṣu — in tierischen Lebensformen; jāyate — wird geboren.

Translation

Wenn man in der Erscheinungsweise der Leidenschaft stirbt, wird man unter denen geboren, die fruchtbringenden Tätigkeiten nachgehen, und wenn man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit stirbt, wird man im Tierreich geboren.

Purport

ERLÄUTERUNG: Manche Menschen sind der Auffassung, daß eine Seele, die einmal die Ebene des menschlichen Lebens erreicht hat, nie wieder tiefer sinken könne. Dies stimmt jedoch nicht. Nach Aussage dieses Verses fällt jemand, der die Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickelt, nach dem Tod in eine der tierischen Lebensformen hinab. Von dort muß man sich durch einen Evolutionsvorgang erneut erheben, um wieder zur menschlichen Lebensform zu kommen. Deshalb sollten diejenigen, die das menschliche Leben wirklich ernst nehmen, die Erscheinungsweise der Tugend entwickeln. In guter Gemeinschaft sollten sie dann die Erscheinungsweisen transzendieren und sich zur Ebene des Kṛṣṇa-Bewußtseins erheben. Das ist das Ziel des menschlichen Lebens. Ergreift der Mensch diese Gelegenheit nicht, so gibt es keine Garantie, daß er im nächsten Leben wieder die menschliche Lebensstufe erreicht.

Text

karmaṇaḥ sukṛtasyāhuḥ
sāttvikaṁ nirmalaṁ phalam
rajasas tu phalaṁ duḥkham
ajñānaṁ tamasaḥ phalam

Synonyms

karmaṇaḥ — des Handelns; su-kṛtasya — frommen; āhuḥ — wird gesagt; sāttvikam — in der Erscheinungsweise der Tugend; nirmalam — gereinigt; phalam — das Ergebnis; rajasaḥ — der Erscheinungsweise der Leidenschaft; tu — aber; phalam — das Ergebnis; duḥkham — Leid; ajñānam — Unsinn; tamasaḥ — der Erscheinungsweise der Unwissenheit; phalam — das Ergebnis.

Translation

Das Ergebnis frommen Handelns ist rein, und es heißt, daß es sich in der Erscheinungsweise der Tugend befindet. Handlungen jedoch, die in der Erscheinungsweise der Leidenschaft verrichtet werden, führen zu Leid, und Handlungen, die in der Erscheinungsweise der Unwissenheit verrichtet werden, enden in Dummheit.

Purport

ERLÄUTERUNG: Das Ergebnis frommer Tätigkeiten in der Erscheinungsweise der Tugend ist rein. Deshalb sind die Weisen, die frei von aller Illusion sind, immer glücklich. Doch Tätigkeiten in der Erscheinungsweise der Leidenschaft bringen nur Leid mit sich. Jede Handlung, die materielles Glück zum Ziel hat, ist zum Scheitern verurteilt. Wenn man zum Beispiel einen Wolkenkratzer bauen will, muß sehr viel menschliches Leid in Kauf genommen werden, bevor ein solches Gebäude fertiggestellt werden kann. Der Finanzier muß große Schwierigkeiten auf sich nehmen, um die notwendige Geldsumme aufzubringen, und diejenigen, die sich abmühen, das Haus zu bauen, müssen sehr schwere körperliche Arbeit leisten. Die Leiden sind nicht zu verleugnen. Daher sagt die Bhagavad-gītā, daß jede Tätigkeit, die im Bann der Erscheinungsweise der Leidenschaft ausgeführt wird, unweigerlich mit großem Leid verbunden ist. Es mag vielleicht eine Spur sogenannten mentalen Glücks damit verbunden sein – „Ich besitze dieses Haus“, „All dieses Geld gehört mir“ –, aber das ist kein wahres Glück.

Was nun denjenigen betrifft, der in der Erscheinungsweise der Unwissenheit handelt, so verfügt er über kein Wissen, und deshalb führen all seine Tätigkeiten im gegenwärtigen Leben zu Leid, und darauf wird er zur tierischen Stufe des Lebens absinken. Tierisches Leben ist immer leidvoll, auch wenn die Tiere, im Banne māyās, der illusionierenden Energie, dies nicht verstehen. Das Schlachten unschuldiger Tiere ist ebenfalls auf den Einfluß der Erscheinungsweise der Unwissenheit zurückzuführen. Die Tieretöter wissen nicht, daß das Tier in der Zukunft einen Körper haben wird, der geeignet ist, sie zu töten. Das ist das Gesetz der Natur. Wenn in der menschlichen Gesellschaft jemand einen anderen Menschen tötet, muß er dafür gehängt werden. So sieht es das Gesetz des Staates vor. Aufgrund von Unwissenheit jedoch erkennen die Menschen nicht, daß es einen allumfassenden Staat gibt, der vom Höchsten Herrn regiert wird. Jedes Lebewesen ist ein Sohn des Höchsten Herrn, und Er duldet nicht einmal, daß eine Ameise getötet wird. Man muß dafür bezahlen. Tiere zu töten, um die Zunge zu befriedigen, ist die gröbste Form von Unwissenheit. Der Mensch braucht keine Tiere zu töten, denn Gott hat eine große Vielfalt guter Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt. Wenn man trotzdem Fleisch ißt, handelt man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit und schafft sich eine düstere Zukunft. Von allen Arten des Tieretötens ist das Töten der Kuh am niederträchtigsten, denn die Kuh schenkt uns alle möglichen Genüsse, indem sie uns mit Milch versorgt. Das Schlachten der Kuh ist ein Akt gröbster Unwissenheit. In den vedischen Schriften (Ṛg Veda 9.46.4) heißt es: gobhiḥ prīṇita-matsaram. Wenn man durch Milch völlig zufriedengestellt ist, aber dennoch den Wunsch hat, die Kuh zu töten, befindet man sich in tiefster Unwissenheit. In den vedischen Schriften findet man auch folgendes Gebet:

namo brahmaṇya-devāya
go-brāhmaṇa-hitāya ca
jagad-dhitāya kṛṣṇāya
govindāya namo namaḥ

„Mein Herr, Du bist der wohlmeinende Freund der Kühe und der brāhmaṇas, und Du bist der wohlmeinende Freund der gesamten menschlichen Gesellschaft und der ganzen Welt.“ (Viṣṇu Purāṇa 1.19.65)

In diesem Gebet wird der Schutz der Kühe und der brāhmaṇas besonders hervorgehoben. Brāhmaṇas sind das Symbol spiritueller Bildung, und Kühe sind das Symbol der wertvollsten Nahrung. Diesen beiden, den Kühen und den brāhmaṇas, muß voller Schutz gewährt werden – das ist wirklicher Fortschritt der Zivilisation. In der modernen menschlichen Gesellschaft wird spirituelles Wissen vernachlässigt, und das Schlachten von Kühen wird gefördert. Man sollte also verstehen, daß der Fortschritt der menschlichen Gesellschaft in die falsche Richtung geht und daß sie sich so den Weg zu ihrer eigenen Verdammung ebnet. Eine Zivilisation, die die Bürger dahin führt, im nächsten Leben Tiere zu werden, ist gewiß keine menschliche Zivilisation. Die gegenwärtige menschliche Zivilisation ist offensichtlich sehr stark von den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit irregeführt. Wir leben in einem sehr gefährlichen Zeitalter, und daher sollten alle Nationen dafür sorgen, daß der einfache Vorgang des Kṛṣṇa-Bewußtseins jedem zugänglich gemacht wird, um die Menschheit vor der größten Gefahr zu bewahren.

Text

sattvāt sañjāyate jñānaṁ
rajaso lobha eva ca
pramāda-mohau tamaso
bhavato ’jñānam eva ca

Synonyms

sattvāt — aus der Erscheinungsweise der Tugend; sañjāyate — entwickelt sich; jñānam — Wissen; rajasaḥ — aus der Erscheinungsweise der Leidenschaft; lobhaḥ — Gier; eva — gewiß; ca — auch; pramāda — Verrücktheit; mohau — und Illusion; tamasaḥ — aus der Erscheinungsweise der Unwissenheit; bhavataḥ — entwickeln sich; ajñānam — Unsinn; eva — gewiß; ca — auch.

Translation

Aus der Erscheinungsweise der Tugend entwickelt sich wirkliches Wissen; aus der Erscheinungsweise der Leidenschaft entwickelt sich Gier, und aus der Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln sich Dummheit, Verrücktheit und Illusion.

Purport

ERLÄUTERUNG: Weil die gegenwärtige Zivilisation dem Wohl der Lebewesen nicht sehr zuträglich ist, wird Kṛṣṇa-Bewußtsein empfohlen. Mit Hilfe des Kṛṣṇa-Bewußtseins wird die Gesellschaft die Erscheinungsweise der Tugend entwickeln. Wenn sich die Erscheinungsweise der Tugend manifestiert, werden die Menschen die Dinge so sehen, wie sie sind. In der Erscheinungsweise der Unwissenheit gleichen die Menschen Tieren und haben keine klare Sicht der Realität. In der Erscheinungsweise der Unwissenheit können sie zum Beispiel nicht verstehen, daß sie durch das Töten eines Tieres riskieren, im nächsten Leben von demselben Tier getötet zu werden. Weil die Menschen nicht in wirklichem Wissen ausgebildet sind, werden sie verantwortungslos. Um diese Verantwortungslosigkeit zu beenden, ist ein Bildungssystem erforderlich, das der Masse der Menschen hilft, die Erscheinungsweise der Tugend zu entwickeln. Wenn die Menschen tatsächlich in der Erscheinungsweise der Tugend ausgebildet werden, werden sie zur Vernunft kommen, da sie wirkliches Wissen besitzen. Dann werden die Menschen glücklich und wohlhabend sein. Selbst wenn die Mehrheit der Menschen nicht glücklich und wohlhabend ist, so besteht doch die Möglichkeit für Frieden und Wohlstand auf der ganzen Welt, wenn ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung Kṛṣṇa-Bewußtsein entwickelt und ein Leben in der Erscheinungsweise der Tugend führt. Andernfalls – wenn die Welt den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit ergeben ist – wird es niemals Frieden und Wohlstand geben. In der Erscheinungsweise der Leidenschaft werden die Menschen gierig, und ihr Verlangen nach Sinnenbefriedigung kennt keine Grenzen. Man kann beobachten, daß selbst jemand, der genügend Geld und hinreichende Möglichkeiten für Sinnenbefriedigung hat, weder Glück noch inneren Frieden findet. Dies ist nicht möglich, solange man unter dem Einfluß der Erscheinungsweise der Leidenschaft steht. Wenn man tatsächlich glücklich sein will, kann einem Geld nicht helfen. Man muß sich zur Erscheinungsweise der Tugend erheben, indem man Kṛṣṇa-Bewußtsein praktiziert. Jemand, der sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befindet, ist nicht nur mental unglücklich, sondern auch seine Arbeit und sein Beruf sind für ihn sehr beschwerlich. Er muß so viele Mittel und Wege ersinnen, um genug Geld zur Erhaltung seines Status quo zu verdienen. All dies ist mit Leid verbunden. In der Erscheinungsweise der Unwissenheit werden die Menschen verrückt. Geplagt durch ihre Lebensumstände, nehmen sie Zuflucht bei Rauschmitteln und sinken dadurch immer tiefer in Unwissenheit. Ihre Zukunft sieht sehr düster aus.

Text

ūrdhvaṁ gacchanti sattva-sthā
madhye tiṣṭhanti rājasāḥ
jaghanya-guṇa-vṛtti-sthā
adho gacchanti tāmasāḥ

Synonyms

ūrdhvam — aufwärts; gacchanti — gehen; sattva-sthāḥ — diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Tugend befinden; madhye — in der Mitte; tiṣṭhanti — verweilen; rājasāḥ — diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden; jaghanya — von abscheulicher; guṇa — Eigenschaft; vṛtti-sthāḥ — deren Beschäftigung; adhaḥ — hinab; gacchanti — gehen; tāmasāḥ — Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

Translation

Diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Tugend befinden, steigen allmählich zu den höheren Planeten auf; diejenigen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft leben auf den irdischen Planeten, und diejenigen in der abscheulichen Erscheinungsweise der Unwissenheit fallen zu den höllischen Welten hinab.

Purport

ERLÄUTERUNG: In diesem Vers werden die Ergebnisse von Handlungen in den drei Erscheinungsweisen der Natur noch ausführlicher beschrieben. Es gibt ein höheres Planetensystem, bestehend aus den himmlischen Planeten, dessen Bewohner sich alle auf einer hohen Lebensstufe befinden. Je nachdem, wie weit das Lebewesen die Erscheinungsweise der Tugend entwickelt hat, kann es auf einen dieser himmlischen Planeten erhoben werden. Der höchste Planet ist Satyaloka, auch Brahmaloka genannt, wo Brahmā, das erste Lebewesen dieses Universums, residiert. Wie wir bereits gesehen haben, können wir die wunderbaren Lebensbedingungen auf Brahmaloka kaum ermessen, doch die höchste Lebensbedingung, die Erscheinungsweise der Tugend, kann uns dorthin bringen.

Die Erscheinungsweise der Leidenschaft ist gemischt. Sie liegt in der Mitte, zwischen den Erscheinungsweisen der Tugend und Unwissenheit. Ein Mensch befindet sich nie rein in einer Erscheinungsweise, doch selbst wenn es jemanden gäbe, der sich rein in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befände, würde er einfach als König oder reicher Mann auf der Erde bleiben. Doch weil die Erscheinungsweisen gemischt auftreten, kann man auch absinken. Die Menschen auf der Erde, die sich in den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit befinden, können sich nicht einfach gewaltsam, mit Hilfe ihrer Maschinen, den höheren Planeten nähern. In der Erscheinungsweise der Leidenschaft besteht auch die Möglichkeit, im nächsten Leben verrückt zu werden.

Die niedrigste Erscheinungsweise, die Erscheinungsweise der Unwissenheit, wird hier als abscheulich beschrieben. Es ist sehr, sehr gefährlich, die Erscheinungsweise der Unwissenheit zu entwickeln. Sie ist die niedrigste Erscheinungsweise der materiellen Natur. Unterhalb der menschlichen Stufe gibt es acht Millionen Lebensformen – Vögel, Säugetiere, Reptilien, Bäume usw. –, und entsprechend ihrem individuellen Entwicklungsgrad der Erscheinungsweise der Unwissenheit werden die Menschen in diese abscheulichen Lebensumstände versetzt. Das Wort tāmasāḥ ist hier sehr bedeutsam; es bezeichnet diejenigen, die fortgesetzt in der Erscheinungsweise der Unwissenheit bleiben, ohne sich zu einer höheren Erscheinungsweise zu erheben. Ihre Zukunft ist sehr düster.

Für Menschen in den Erscheinungsweisen der Unwissenheit und Leidenschaft besteht eine Möglichkeit, zur Erscheinungsweise der Tugend erhoben zu werden, und dieser Vorgang wird Kṛṣṇa-Bewußtsein genannt; doch jemand, der diese Gelegenheit nicht nutzt, wird mit Sicherheit in den niederen Erscheinungsweisen bleiben.

Text

nānyaṁ guṇebhyaḥ kartāraṁ
yadā draṣṭānupaśyati
guṇebhyaś ca paraṁ vetti
mad-bhāvaṁ so ’dhigacchati

Synonyms

na — kein; anyam — anderer; guṇebhyaḥ — als die Eigenschaften; kartāram — Ausführender; yadā — wenn; draṣṭā — ein Seher; anupaśyati — sieht richtig; guṇebhyaḥ — auf die Erscheinungsweisen der Natur; ca — und; param — transzendental; vetti — weiß; mat-bhāvam — zu Meiner spirituellen Natur; saḥ — er; adhigacchati — wird erhoben.

Translation

Wenn jemand wirklich erkennt, daß in allen Handlungen niemand anders als diese Erscheinungsweisen der Natur tätig sind, und weiß, daß der Höchste Herr transzendental zu diesen Erscheinungsweisen ist, erreicht er Meine spirituelle Natur.

Purport

ERLÄUTERUNG: Man kann alle Einflüsse der Erscheinungsweisen der materiellen Natur transzendieren, einfach indem man sie in der Gemeinschaft geeigneter Seelen richtig verstehen lernt. Der wahre spirituelle Meister ist Kṛṣṇa, und Er offenbart Arjuna hier dieses spirituelle Wissen. Ebenso müssen wir diese Wissenschaft der Erscheinungsweisen der Natur von denen erlernen, die völlig Kṛṣṇa-bewußt sind. Ansonsten wird man in seinem Leben in die Irre gehen. Durch die Unterweisung eines echten spirituellen Meisters kann ein Lebewesen seine spirituelle Stellung, seinen materiellen Körper und seine Sinne verstehen; es kann verstehen, wie es gefangen ist und wie es im Bann der materiellen Erscheinungsweisen der Natur steht. Das Lebewesen ist hilflos, da es sich in der Gewalt der Erscheinungsweisen befindet, doch wenn es seine wahre Stellung versteht und sich in der Folge dem spirituellen Leben zuwendet, kann es auf die transzendentale Ebene gelangen. Eigentlich ist es nicht das Lebewesen, das die verschiedenen Handlungen ausführt. Es ist gezwungen zu handeln, weil es sich in einem bestimmten Körper befindet, der von einer bestimmten Erscheinungsweise der materiellen Natur gelenkt wird. Ohne die Hilfe einer spirituellen Autorität kann man nicht verstehen, in welcher Lage man sich eigentlich befindet. Durch die Gemeinschaft mit einem echten spirituellen Meister kann man seine wahre Stellung erkennen, und durch diese Erkenntnis kann man sich auf die Ebene erheben, wo man fest im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert bleibt. Ein Mensch im Kṛṣṇa-Bewußtsein steht nicht im Bann der materiellen Erscheinungsweisen der Natur. Es wurde bereits im Siebten Kapitel erklärt, daß jemand, der sich Kṛṣṇa ergeben hat, von den Einwirkungen der materiellen Natur befreit ist. Für jemanden, der in der Lage ist, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, läßt der Einfluß der materiellen Natur allmählich nach.

Text

guṇān etān atītya trīn
dehī deha-samudbhavān
janma-mṛtyu-jarā-duḥkhair
vimukto ’mṛtam aśnute

Synonyms

guṇān — Eigenschaften; etān — all diese; atītya — transzendierend; trīn — drei; dehī — der Verkörperte; deha — der Körper; samudbhavān — erzeugt durch; janma — von Geburt; mṛtyu — Tod; jarā — und Alter; duḥkhaiḥ — den Leiden; vimuktaḥ — befreit von; amṛtam — Nektar; aśnute — er genießt.

Translation

Wenn es dem verkörperten Wesen gelingt, diese drei Erscheinungsweisen zu transzendieren, die mit dem materiellen Körper verbunden sind, kann es von Geburt, Tod, Alter und den dazugehörigen Leiden frei werden und bereits in diesem Leben Nektar genießen.

Purport

ERLÄUTERUNG: Wie man selbst im gegenwärtigen Körper auf der transzendentalen Ebene im vollkommenen Kṛṣṇa-Bewußtsein, verankert bleiben kann, wird in diesem Vers erklärt. Das Sanskritwort dehī bedeutet „verkörpert“. Obwohl man sich in einem materiellen Körper befindet, ist es möglich, durch Fortschritt im spirituellen Wissen vom Einfluß der Erscheinungsweisen der Natur frei zu werden. Man kann bereits in diesem Körper das Glück des spirituellen Lebens genießen, da man mit Sicherheit zum spirituellen Himmel gelangen wird, wenn man seinen gegenwärtigen Körper aufgibt. Doch sogar schon in diesem Körper kann man spirituelles Glück genießen. Mit anderen Worten, hingebungsvoller Dienst im Kṛṣṇa-Bewußtsein ist das Zeichen der Befreiung aus der materiellen Verstrickung, und dies wird im Achtzehnten Kapitel erklärt werden. Wenn man vom Einfluß der Erscheinungsweisen der materiellen Natur befreit ist, beginnt der hingebungsvolle Dienst.

Text

arjuna uvāca
kair liṅgais trīn guṇān etān
atīto bhavati prabho
kim-ācāraḥ kathaṁ caitāṁs
trīn guṇān ativartate

Synonyms

arjunaḥ uvāca — Arjuna sagte; kaiḥ — an welchen; liṅgaiḥ — Merkmalen; trīn — drei; guṇān — Eigenschaften; etān — all diese; atītaḥ — transzendiert habend; bhavati — ist; prabho — o mein Herr; kim — welches; ācāraḥ — Verhalten; katham — wie; ca — auch; etān — diese; trīn — drei; guṇān — Eigenschaften; ativartate — transzendiert.

Translation

Arjuna fragte: O mein lieber Herr, an welchen Merkmalen erkennt man jemanden, der zu diesen drei Erscheinungsweisen transzendental ist? Wie verhält er sich? Und wie transzendiert er die Erscheinungsweisen der Natur?

Purport

ERLÄUTERUNG: Arjuna stellt in diesem Vers sehr relevante Fragen. Er möchte wissen, welche Merkmale ein Mensch aufweist, der die materiellen Erscheinungsweisen bereits transzendiert hat. Zunächst fragt er nach den Merkmalen einer solchen transzendentalen Person. Wie kann man erkennen, daß jemand den Einfluß der Erscheinungsweisen der materiellen Natur bereits transzendiert hat? Die zweite Frage lautet, wie er lebt und was er tut. Geht er regulierten oder unregulierten Tätigkeiten nach? Sodann fragt Arjuna nach den Mitteln, mit denen man die transzendentale Natur erreichen kann. Dies ist eine sehr wichtige Frage, denn ohne die direkten Mittel zu kennen, durch die man immer in der Transzendenz verankert bleiben kann, ist es nicht möglich, solche Merkmale tatsächlich aufzuweisen. All diese Fragen Arjunas sind also sehr wichtig und werden vom Herrn im folgenden beantwortet.

Text

śrī-bhagavān uvāca
prakāśaṁ ca pravṛttiṁ ca
moham eva ca pāṇḍava
na dveṣṭi sampravṛttāni
na nivṛttāni kāṅkṣati
udāsīna-vad āsīno
guṇair yo na vicālyate
guṇā vartanta ity evaṁ
yo ’vatiṣṭhati neṅgate
sama-duḥkha-sukhaḥ sva-sthaḥ
sama-loṣṭāśma-kāñcanaḥ
tulya-priyāpriyo dhīras
tulya-nindātma-saṁstutiḥ
mānāpamānayos tulyas
tulyo mitrāri-pakṣayoḥ
sarvārambha-parityāgī
guṇātītaḥ sa ucyate

Synonyms

śrī-bhagavān uvāca — die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach; prakāśam — Erleuchtung; ca — und; pravṛttim — Anhaftung; ca — und; moham — Illusion; eva ca — auch; pāṇḍava — o Sohn Pāṇḍus; na dveṣṭi — haßt nicht; sampravṛttāni — obwohl entwickelt; na nivṛttāni — und bei nicht beendeter Entwicklung; kāṅkṣati — wünscht; udāsīna-vat — als ob neutral; āsīnaḥ — sich befindend; guṇaiḥ — durch die Eigenschaften; yaḥ — jemand, der; na — niemals; vicālyate — wird bewegt; guṇāḥ — die Eigenschaften; vartante — wirken; iti evam — somit wissend; yaḥ — jemand, der; avatiṣṭhati — bleibt; na — nie; iṅgate — flackert; sama — gleich; duḥkha — in Leid; sukhaḥ — und Glück; sva-sthaḥ — in sich selbst verankert; sama — gleich; loṣṭa — ein Klumpen Erde; aśma — Stein; kāñcanaḥ — Gold; tulya — gleichgesinnt; priya — dem Erwünschten; apriyaḥ — und dem Unerwünschten; dhīraḥ — stetig; tulya — gleich; nindā — bei Beleidigung; ātma-saṁstutiḥ — und Lob seinerselbst; māna — bei Ehre; apamānayoḥ — und Schmach; tulyaḥ — gleich; tulyaḥ — gleich; mitra — der Freunde; ari — und Feinde; pakṣayoḥ — zu den Parteien; sarva — aller; ārambha — Bemühungen; parityāgī — jemand, der entsagt; guṇa-atītaḥ — transzendental zu den materiellen Erscheinungsweisen der Natur; saḥ — er; ucyate — man sagt von.

Translation

Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: O Sohn Pāṇḍus, wer Erleuchtung, Anhaftung und Täuschung weder haßt, wenn sie auftreten, noch nach ihnen verlangt, wenn sie vergehen; wer trotz all dieser Reaktionen der materiellen Erscheinungsweisen unerschütterlich und unberührt bleibt und seine neutrale, transzendentale Stellung beibehält, da er versteht, daß allein die Erscheinungsweisen wirken; wer im Selbst verankert ist und zwischen Glück und Leid keinen Unterschied macht; wer einen Klumpen Erde, einen Stein und ein Stück Gold mit gleichen Augen sieht; wer erwünschte und unerwünschte Dinge als gleich erachtet; wer stetig ist und bei Lob und Beleidigung, Ehre und Schmach gleichermaßen unberührt bleibt; wer Freund und Feind gleich behandelt und allen materiellen Tätigkeiten entsagt hat – von einem solchen Menschen sagt man, er habe die Erscheinungsweisen der Natur transzendiert.

Purport

ERLÄUTERUNG: Arjuna stellte drei Fragen, und der Herr beantwortet sie eine nach der anderen. In diesen Versen erklärt Kṛṣṇa als erstes, daß ein Mensch auf der transzendentalen Ebene frei von Neid ist und nichts begehrt. Solange ein Lebewesen in der materiellen Welt bleibt, eingeschlossen in den materiellen Körper, muß man verstehen, daß es unter der Herrschaft einer der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur steht. Erst wenn es tatsächlich aus dem Körper befreit ist, entkommt es der Gewalt der Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Aber solange es den materiellen Körper noch nicht hinter sich gelassen hat, sollte es neutral bleiben. Es sollte sich im hingebungsvollen Dienst des Herrn beschäftigen, so daß es seine Identifizierung mit dem materiellen Körper automatisch vergißt. Im körperlichen, materiellen Bewußtsein handelt man nur mit dem Ziel der Sinnenbefriedigung, doch wenn man sein Bewußtsein auf Kṛṣṇa richtet, hat die Befriedigung der Sinne automatisch ein Ende. Man braucht den materiellen Körper nicht, und man braucht auch den Drängen des materiellen Körpers nicht nachzugeben. Die materiellen Erscheinungsweisen werden ihren Einfluß auf den Körper haben, aber als spirituelle Seele steht das Selbst über solchen Einwirkungen. Und wie gelangt man zu dieser Stellung? Indem man sich nicht wünscht, den Körper zu genießen, und sich auch nicht wünscht, aus ihm herauszugelangen. In dieser transzendentalen Stellung wird der Gottgeweihte automatisch frei. Er braucht sich nicht extra darum zu bemühen, vom Einfluß der Erscheinungsweisen der materiellen Natur frei zu werden.

Die nächste Frage betrifft das Verhalten eines Menschen auf der transzendentalen Ebene. Ein Mensch im materiellen Bewußtsein wird von sogenannter Ehre und Schmach, die sich auf den Körper beziehen, berührt, doch ein Mensch im transzendentalen Bewußtsein wird von solcher falschen Ehre und Schmach nicht beeinflußt. Er erfüllt seine Pflicht im Kṛṣṇa-Bewußtsein und kümmert sich nicht darum, ob er geehrt oder geschmäht wird. Er nimmt das an, was für die Ausübung seiner Pflicht im Kṛṣṇa-Bewußtsein nützlich ist; darüber hinaus braucht er keine materiellen Dinge, ob Steine oder Gold. Er sieht in jedem, der ihm bei der Ausübung des Kṛṣṇa-Bewußtseins hilft, einen guten Freund, und er haßt seinen sogenannten Feind nicht. Er ist jedem gleichgesinnt und sieht alles auf gleicher Ebene, da er genau weiß, daß er nichts mit dem materiellen Dasein zu tun hat. Soziale und politische Streitfragen interessieren ihn nicht, denn er kennt das Wesen zeitweiliger Umwälzungen und Störungen. Er versucht nicht, irgend etwas für seinen eigenen Nutzen zu erlangen. Für Kṛṣṇa kann er alles erstreben, doch für sich selbst erstrebt er nichts. Durch solches Verhalten gelangt man tatsächlich auf die transzendentale Ebene.

Text

māṁ ca yo ’vyabhicāreṇa
bhakti-yogena sevate
sa guṇān samatītyaitān
brahma-bhūyāya kalpate

Synonyms

mām — Mir; ca — auch; yaḥ — jemand, der; avyabhicāreṇa — ohne abzuweichen; bhakti-yogena — durch hingebungsvollen Dienst; sevate — bringt Dienst dar; saḥ — er; guṇān — die Erscheinungsweisen der materiellen Natur; samatītya — transzendierend; etān — all diese; brahma-bhūyāya — auf die Brahman-Ebene erhoben; kalpate — wird.

Translation

Wer sich völlig im hingebungsvollen Dienst beschäftigt und unter keinen Umständen abweicht, transzendiert sogleich die Erscheinungsweisen der materiellen Natur und erreicht so die Ebene des Brahman.

Purport

ERLÄUTERUNG: Dieser Vers ist die Antwort auf Arjunas dritte Frage: Auf welche Weise kann man die transzendentale Stellung erreichen? Wie bereits erklärt wurde, bewegt sich die materielle Welt im Bann der Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Man sollte sich durch die Tätigkeiten der Erscheinungsweisen der Natur nicht verwirren lassen; anstatt sein Bewußtsein in solche Tätigkeiten zu vertiefen, kann man sein Bewußtsein auf Kṛṣṇa-Tätigkeiten richten. Kṛṣṇa-Tätigkeiten werden bhakti-yoga genannt – ständiges Handeln für Kṛṣṇa. Dies bezieht sich nicht nur auf Kṛṣṇa, sondern auch auf Seine verschiedenen vollständigen Erweiterungen, wie Rāma und Nārāyaṇa. Kṛṣṇa hat unzählige Erweiterungen. Wer sich im Dienste irgendeiner der Formen Kṛṣṇas, oder einer Seiner vollständigen Erweiterungen, beschäftigt, gilt als jemand, der sich auf der transzendentalen Ebene befindet. Man sollte auch beachten, daß alle Formen Kṛṣṇas völlig transzendental, voller Glückseligkeit, voller Wissen und ewig sind. Diese Persönlichkeiten Gottes sind allmächtig und allwissend, und Sie besitzen alle transzendentalen Eigenschaften. Wenn man sich also mit unerschütterlicher Entschlossenheit im Dienst Kṛṣṇas oder Seiner vollständigen Erweiterungen beschäftigt, kann man die Erscheinungsweisen der materiellen Natur, die sehr schwer zu überwinden sind, mit Leichtigkeit hinter sich lassen. Dies wurde bereits im Siebten Kapitel erklärt. Wer sich Kṛṣṇa ergibt, überwindet sogleich den Einfluß der Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Im Kṛṣṇa-Bewußtsein, im hingebungsvollen Dienst, beschäftigt zu sein bedeutet, Gleichheit mit Kṛṣṇa zu erlangen. Der Herr sagt, daß Seine Natur ewig, glückselig und voller Wissen ist, und die Lebewesen sind winzige Teile des Höchsten, so wie Goldkörner Teile einer Goldmine sind. Somit hat das Lebewesen in seiner spirituellen Stellung die gleichen Eigenschaften wie das Gold in der Goldmine, das heißt die gleichen Eigenschaften wie Kṛṣṇa. Der Unterschied der Individualität bleibt immer bestehen; ansonsten wäre bhakti-yoga gar nicht möglich. Bhakti-yoga bedeutet, daß der Herr existiert, daß der Gottgeweihte existiert und daß ein liebevoller Austausch zwischen dem Herrn und Seinem Geweihten stattfindet. Deshalb sind die Höchste Persönlichkeit Gottes und die individuelle Seele zwei verschiedene Individuen; sonst hätte das Wort bhakti-yoga keine Bedeutung. Ohne sich auf der gleichen transzendentalen Ebene wie der Höchste Herr zu befinden, kann man Ihm nicht dienen. Um ein persönlicher Diener des Königs zu sein, muß man sich die erforderlichen Qualifikationen aneignen. Die Qualifikation besteht darin, Brahman zu werden, das heißt frei von aller materiellen Verunreinigung. In der vedischen Literatur heißt es: brahmaiva san brahmāpy eti. Man kann das Höchste Brahman erreichen, indem man Brahman wird. Dies bedeutet, daß man mit dem Brahman qualitativ eins werden muß. Wenn man das Brahman erreicht, verliert man nicht seine ewige Brahman-Identität als individuelle Seele.

Text

brahmaṇo hi pratiṣṭhāham
amṛtasyāvyayasya ca
śāśvatasya ca dharmasya
sukhasyaikāntikasya ca

Synonyms

brahmaṇaḥ — des unpersönlichen brahmajyoti; hi — gewiß; pratiṣṭhā — der Ruheort; aham — Ich bin; amṛtasya — des unsterblichen; avyayasya — des unvergänglichen; ca — auch; śāśvatasya — des ewigen; ca — und; dharmasya — der wesenseigenen Stellung; sukhasya — des Glücks; aikāntikasya — höchsten; ca — auch.

Translation

Und Ich bin die Grundlage des unpersönlichen Brahman, das unsterblich, unvergänglich und ewig ist und das die grundlegende Natur höchsten Glücks ist.

Purport

ERLÄUTERUNG: Die Natur des Brahman ist Unsterblichkeit, Unvergänglichkeit, Ewigkeit und Glück. Das Brahman ist die Anfangsstufe transzendentaler Erkenntnis. Paramātmā, die Überseele, ist die mittlere, die zweite Stufe der transzendentalen Erkenntnis, und die Höchste Persönlichkeit Gottes ist die höchste Stufe der Erkenntnis der Absoluten Wahrheit. Deshalb sind sowohl der Paramātmā als auch das unpersönliche Brahman in der Höchsten Person enthalten. Im Siebten Kapitel wird erklärt, daß die materielle Natur die Manifestation der niederen Energie des Herrn ist. Der Herr befruchtet die niedere, materielle Natur mit fragmentarischen Teilen der höheren Natur, und dies macht den spirituellen Impuls in der materiellen Natur aus. Wenn ein durch die materielle Natur bedingtes Lebewesen spirituelles Wissen zu entwickeln beginnt, erhebt es sich von der Ebene der materiellen Existenz und steigt allmählich zu der Ebene auf, auf der es den Brahman-Aspekt des Höchsten erkennt. Diese Brahman-Erkenntnis ist die erste Stufe der Selbstverwirklichung. Auf dieser Stufe ist der Brahman-verwirklichte Mensch transzendental zur materiellen Existenz, hat aber noch nicht die Vollkommenheit der Brahman-Erkenntnis erreicht. Wenn er möchte, kann er auf dieser Brahman-Stufe bleiben, dann allmählich zur Paramātmā-Erkenntnis aufsteigen und von dort zur Erkenntnis der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Hierfür gibt es in der vedischen Literatur viele Beispiele. Die vier Kumāras befanden sich zunächst auf der Stufe der Brahman-Erkenntnis, der unpersönlichen Auffassung der Wahrheit, doch dann erhoben sie sich allmählich zur Stufe des hingebungsvollen Dienstes. Wer über die unpersönliche Brahman-Auffassung nicht hinausgelangt, läuft Gefahr, von seiner Stufe herunterzufallen. Im Śrīmad-Bhāgavatam heißt es, daß jemand, der zwar zur Stufe des unpersönlichen Brahman aufsteigt, aber keinen weiteren Fortschritt macht und kein Wissen über die Höchste Person entwickelt, keine vollkommen klare Intelligenz besitzen kann. Deshalb besteht selbst dann, wenn man zur Brahman-Ebene emporgestiegen ist, immer noch die Möglichkeit, wieder herunterzufallen, wenn man nicht im hingebungsvollen Dienst des Herrn beschäftigt ist. In den vedischen Schriften heißt es ebenfalls: raso vai saḥ, rasaṁ hy evāyaṁ labdhvā nandī bhavati. „Wenn man die Persönlichkeit Gottes, das Behältnis aller Freude, Kṛṣṇa, versteht, erlangt man tatsächlich transzendentale Glückseligkeit.“ (Taittirīya Upaniṣad 2.7.1) Der Höchste Herr ist von sechs Reichtümern erfüllt, und wenn ein Gottgeweihter sich Ihm zuwendet, findet ein Austausch dieser sechs Reichtümer statt. Der Diener des Königs genießt fast auf der gleichen Ebene wie der König. Daher wird hingebungsvoller Dienst von ewigem, unvergänglichem Glück und ewigem Leben begleitet. Folglich ist die Erkenntnis des Brahman, das heißt der Ewigkeit oder Unvergänglichkeit, im hingebungsvollen Dienst mit eingeschlossen. Jemand, der im hingebungsvollen Dienst tätig ist, besitzt diese Eigenschaften bereits.

Obwohl das Lebewesen von Natur aus Brahman ist, hat es den Wunsch, sich der materiellen Welt gegenüber als Herr aufzuspielen, und dies ist der Grund seines Falls. In seiner wesenseigenen Stellung steht das Lebewesen über den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur, doch durch den Kontakt mit der materiellen Natur wird es in die drei Erscheinungsweisen verstrickt – Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Der Wunsch des Lebewesens, die materielle Welt zu beherrschen, ist auf seinen Kontakt mit diesen drei Erscheinungsweisen zurückzuführen. Durch Beschäftigung im hingebungsvollen Dienst in vollem Kṛṣṇa-Bewußtsein wird man sofort auf die transzendentale Stufe erhoben, und der unrechtmäßige Wunsch, die materielle Welt zu beherrschen, vergeht. Deshalb sollte man den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes, angefangen mit Hören, Chanten, Sicherinnern – den neun vorgeschriebenen Vorgängen zur Verwirklichung hingebungsvollen Dienstes–, in der Gemeinschaft von Gottgeweihten praktizieren. Durch Gemeinschaft mit Gottgeweihten und durch den Einfluß des spirituellen Meisters wird allmählich der materielle Wunsch zu beherrschen beseitigt, und man wird fest im transzendentalen liebevollen Dienst des Herrn verankert. Dieser Vorgang des hingebungsvollen Dienstes wird vom zweiundzwanzigsten bis zum letzten Vers des vorliegenden Kapitels beschrieben, und er ist sehr einfach auszuführen: Man sollte sich ständig im Dienst des Herrn beschäftigen; man sollte die Überreste von Speisen essen, die der Bildgestalt dargebracht wurden; man sollte die Blumen riechen, die den Lotosfüßen des Herrn geopfert wurden; die Orte besuchen, an denen der Herr Seine transzendentalen Spiele offenbarte; über die verschiedenen Taten des Herrn und Seinen liebevollen Austausch mit Seinen Geweihten lesen, immer die transzendentale Klangschwingung des mahā-mantra – Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare – chanten und die Fastentage einhalten, die an das Erscheinen und Fortgehen des Herrn und Seiner Geweihten erinnern. Wenn man diesem Vorgang folgt, löst man sich völlig von allen materiellen Tätigkeiten. Wer auf diese Weise die brahmajyoti-Ebene, das heißt die verschiedenen Arten der Brahman-Auffassung, erreicht, ist der Höchsten Persönlichkeit Gottes qualitativ gleich.

Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum Vierzehnten Kapitel der Śrīmad Bhagavad-gītā mit dem Titel: „Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur“.